GasGas-Pilot Michael Walkner hat sich stark in der Hard-Enduro-Szene vorgestellt. Nach seinem zwölften Platz beim “Red Bull TKO” in den USA belegt der 23jährige Salzburger derzeit den achten Platz in der Wertung der “FIM Hard Enduro World Championship”.
Die Ambitionen sind klar – da geht noch mehr, sagt Michael Walkner im HartEnduro-Interview: “Natürlich ist das längerfristige Ziel, Podestplätze in der WM einzufahren. Momentan bin ich aber noch nicht auf diesem Level. Das Niveau an der Spitze ist wirklich extrem hoch, da habe ich sicherlich noch Luft nach oben.” Der Schlüssel liegt in der Zeit auf dem Bike, sagt Walkner: “Ich muss noch mehr fahren, fahren, fahren. Mehr Technik, mehr Speed. Also auch mehr Trial und mehr Stunden auf der MX-Strecke. Ich tue jedenfalls alles dafür, dass ich insgesamt weiter nach vorne komme.”
Über seinen jüngsten WM-Einsatz beim “Red Bull TKO” zieht Michael Walkner eine zwiespältige Bilanz. Einerseits kann er zufrieden sein, das Finale der besten 15 erreicht und hier als Zwölfter gefinisht zu haben. Andererseits wäre zweifellos mehr drin gewesen: “Das Ganz war von Anfang an durchwachsen.” Es begann schon beim Abflug in München, wo dem Team fast der Flug verweigert worden wäre. Erst knapp vor dem Start konnte Walkner doch noch in den Flieger. In den USA blieben aber wichtige Teile sagenhaft lange im Zoll liegen. Erst eine Stunde vor dem ersten TKO-Bewerb konnte Walkners Team wenigstens noch den eigenen Motor einbauen. Walkners Fahrwerk stand noch nicht zu Verfügung: “Beim Straight Rhythm habe ich mich gar nicht wohl gefühlt. Das Motorrad war irgendwie zusammengewürfelt, ich hatte keine Gelegenheit, das Bike zu testen oder mich einzufahren.”
Danach lief alles besser, aber am Ende nicht restlos gut. Mit einem schließlich ganz auf ihn abgestimmten Bike konnte sich Michael Walkner durch insgesamt drei unterschiedliche Bewerbe für das Hauptrennen der besten 15 qualifizieren. Da allerdings machte ihm ein Defekt seines Trink-Systems einen Strich durch die Rechnung: “Ich konnte nichts trinken. Die Trinkblase war voll, aber die Flüssigkeit kam nicht bei mir an. Auf den beiden letzten Runden bin ich richtig eingebrochen. Die Strecke war enorm anstrengend, man hatte kaum Zeit, sich zu erholen. Es war sehr heiß und die Luftfeuchtigkeit war hoch. Ich musste dann zurückstecken, um es überhaupt ins Ziel zu schaffen. Deswegen habe ich noch einen Platz verloren. Das Ganze war g’scheit am Limit. Aber ich konnte ein paar Punkte für die WM sammeln, also hat es sich schon ausgezahlt.”
Auf seinem Weg in Richtung Weltspitze hat Michael Walkner eine Legende an seiner Seite in der GasGas-Box: “Im Team mit Taddy Blazusiak, das ist echt g’scheit cool. Es ist ein Wahnsinn, wenn man so ein Vorbild im eigenen Team hat. Wir kommen gut miteinander aus.” Er profitiere von Blazusiaks Erfahrung, sagt Michael Walkner. Wobei der Pole nicht alle seine Geheimnisse preis gibt. Denn auf der Strecke sind sie Konkurrenten: “Taddy ist ja nach wie vor ein Vollblut-Racer. Drum erzählt er mir natürlich nicht alle seine Tricks. Aber er gibt mir trotzdem viele Tipps. Jetzt beim TKO hat er mir im Hauptrennen eine Spur angesagt. Wegen seiner Schulter war er da ja nicht mehr dabei. Es ist richtig cool, wenn man so einen erfahrenen Kollegen im Team hat, der ja wirklich schon so lange dabei ist und der so unglaublich viel gewonnen hat.” Ein echtes Vorbild also für Michael Walkner. (c. panny, hubert lafer)
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