Knapp 10 Stunden Autofahrt nach Dienstschluss lagen am vergangenen Wochenende zwischen Dieter Rudolfs Arbeitsplatz und dem, was er sein “Hobby” nennt. Er kann es aber so gut, dass er mit Fug und Recht zur erweiterten Weltspitze des Hard-Enduros gezählt werden kann.

Das “Red Bull Abestone” war für Dieter Rudolf jedenfalls eine Reise wert: “Es ist richtig gut gelaufen für mich, es war ein echt cooles Rennen!” Der Niederösterreicher klassierte sich am Ende der mehrtägigen Veranstaltung auf Platz 12 in Tuchfühlung zur Weltspitze: “In einem WM Lauf als Hobbyfahrer Zwölfter zu werden, mehr kann man sich absolut nicht erwarten.”

Der vierte Lauf zur FIM Extrem-Enduro Weltmeisterschaft führte die besten Hard-Enduristen der Welt nach Italien in die 700-Einwohner-Gemeinde Abetone an der Grenze zwischen Toskana und Emilia-Romagna.

Eine erste Probe seinen Könnens gab der X-Grip-Husqvarna Pilot beim Prolog ab. Eine knackige 14km-Runde konnte mehrmals absolviert werden, der Schnitt der besten Zeiten wurde für die Qualifikation herangezogen. Als Achter der Qualifikation “durfte” Dieter Rudolf am Abend an den Mann-gegen-Mann-Duellen des Straight Rhythm-Bewerbes teilnehmen.

Für das Publikum sehr attraktiv und spektakulär, für Dieter Rudolf eine grenzwertige Erfahrung: “Das ist ein lässiges Side-Event, aber schon ziemlich gefährlich. Man muss über die Buckeln wirklich voll riskieren. Das ist aber nicht so ganz mein Ding. Letztlich hat es mich nicht gestört, dass ich hauchdünn gegen Matthew Green verloren habe. Denn in der nächsten Runde hätte Billy Bolt gewartet. Der war schon Weltmeister und hat das Straight Rhythm am Ende auch gewonnen. Gegen ihn wäre für mich so oder so Endstation gewesen”, lacht Dieter Rudolf.

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Und so startete der Österreicher am Sonntag vom 12. Startplatz aus in das finale Hauptrennen. Fünf Stunden betrug der Zeitrahmen für die zwei steinig-steilen und technisch herausfordernden Runden. Wie herausfordernd es war, zeigt die Tatsache, dass nur vier Piloten beide Runden innehrhalb des 5-Stunden-Limits geschafft haben. Nämlich Sieger Manuel Lettenbichler vor Billy Bolt und Mario Roman. Alfredo Gomez klassierte sich auf Platz 4 ebenfalls noch innerhalb des Limits.

Dieter Rudolf schaffte genau eineinhalb Runden und ist mehr als zufrieden mit seinem zwölften Gesamtrang: “Ich war zu spät angereist, um mir die Strecke anzusehen. Also bin ich quasi blind ins Hauptrennen gestartet. Ich bin aber gut reingekommen, habe schnell einen guten Rhythmus gefunden. Ich habe aber auch versucht, die Kräfte einzuteilen. Denn vom letzten Jahr weiß ich, dass das Rennen sehr schwierig ist. Und ich muss sagen, in diesem Jahr war es nochmal deutlich schwieriger. Platz 12 bei einem WM-Lauf – damit bin ich mega-happy. Das X-Grip Team hat mich großartig unterstützt. Und es war ein tolles Erlebnis, all die Zuschauer neben der Strecke zu sehen. Die italienischen Fans leben da voll mit und feuern jeden Piloten an. Das war alles schon verdammt cool. Alles in allem ein richtig gutes Wochenende.” (c. panny, hubert lafer)

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