Jeff Pakosta über die "WXEC"
Er ist der Mann, der die "World Xtreme Enduro Championship" auf den Weg gebracht hat. Der Name Jeff Pakosta steht seit Jahren für aussergewöhnlich gute Filme über aussergewöhnlich harte Offroad-Events. Im IG-Gatsch-Interview sagt Pakosta, wie die "WXEC" geboren wurde, was er sich erwartet und welche Impulse er sich für den Enduro-Sport erhofft.
IG-Gatsch: Wie lang war der Weg von der Idee bis zu dem Punkt, an dem Du die „WXEC“ nun der Öffentlichkeit vorstellen konntest?
Jeff Pakosta: Eigentlich spiele ich schon sehr lange mit der Idee einer Extrem-Enduro-Rennserie. Der Gedanke drängt sich ja richtiggehend auf, wenn man – wie wir von „Throttle Entertainment“ – all diese harten Herausforderungen mit der Kamera begleitet; vom Erzberg über die „Romaniacs“ bis hin zur „Roof of Africa“.
Vergangenen August ist es schließlich gelungen, alle Beteiligten in München an einen Tisch zu bekommen. Und hier haben alle zugestimmt, diese Weltmeisterschaft durchzuführen. Das war ein wirklich historischer Tag!
IG-Gatsch: War es schwierig, Martin Freinademetz und die anderen Veranstalter zu überzeugen?
Jeff Pakosta: Überraschenderweise war das überhaupt kein Problem! Sie alle sehen die Vorteile. Zweifellos wird die „World Xtreme Enduro Championship“ die Extrem-Enduro-Szene weltweit aufwerten. Sie wird aber auch jede einzelne der WM-Veranstaltungen aufwerten. Die fünf Veranstalter sind sofort an Bord gewesen!
IG-Gatsch: Was sind die schwierigsten Fragen gewesen?
Jeff Pakosta: Ganz zu Beginn mussten wir sicherstellen, dass die “WXEC” aus den richtigen Gründen entsteht. Ich habe mit jedem einzelnen Veranstalter genau abgeklärt, was ihm persönlich wichtig ist, um Teil dieser Serie zu sein. Wir haben genau besprochen, was in der „WXEC“ passieren soll, und umgekehrt, was in der „WXEC“ keinesfalls passieren darf.
Die nächsten Fragen hatten dann mit dem Format der Serie zu tun. Zum Beispiel, wie wir die Punkte vergeben und nach welchem Modus wir am Ende einen Weltmeister küren.
Alles in Allem ist das ein ungemein interessanter Prozess gewesen. Denn jeder der Beteiligten hat ein ungemein breites Wissen und jede Menge Erfahrung.
IG-Gatsch: Welche Rolle wirst Du in dieser WM spielen?
Jeff Pakosta: Im Grunde sehe ich mich als eine Art Dirigent der “WXEC”. Ich bin derjenige, der alles zusammenfügt und der dafür sorgt, dass es gut läuft. Ich habe viel Erfahrung darin, Ideen und Konzepte in die Tat umzusetzen. Mir ist am Wichtigsten, dass diese WM rundum positiv wirkt – für den Sport, für die Fahrer und für die Veranstalter.
Jemand hat einmal gesagt, ich sei der „Botschafter“ unseres Sports. Und ich spüre durchaus eine Art Verpflichtung, dem gerecht zu werden.
IG-Gatsch: Mit wie vielen WM-Startern rechnest Du in der ersten Saison im Jahr 2011?
Jeff Pakosta: Wir rechnen mit zumindest 20 bis 30 Top-Fahrern. Die meisten, mit denen ich gesprochen habe, sind sehr begeistert. Ich bin also sehr zuversichtlich, dass es dieser WM nicht an Startern mangeln wird.
The "Big 5" & der Dirigent: (von links) Karl Katoch (Erzbergrodeo), Fabio Fasola (Hell's Gate), Steve Ireland (The Tough One), Jeff Pakosta (Throttle Entertainment), Uli Hanus (Roof of Africa), Martin Freinademetz (Red Bull Romaniacs).
IG-Gatsch: Einige der Fahrer, mit denen wir gesprochen haben, sagen, es könnte finanziell schwierig werden, an wirklich allen WM-Events teilzunehmen. Siehst Du die Gefahr, dass die „WXEC“ vor allem für Amateure zu teuer sein könnte?
Jeff Pakosta: Das könnte tatsächlich sein. Wir entwickeln aber bereits konkrete Lösungen.
Wobei die Reisekosten speziell für Amateure sicher eine große Hürde bleiben werden.
Aber oft höre ich auch die Frage: „Wie kriege ich ein Bike..?" Was wäre zum Beispiel, wenn man ein WM-Motorrad komplett mieten kann – inklusive Mechaniker und technischem Support? Derartige Modelle sollen es möglichst vielen Fahrern leichter machen, an der WM teilzunehmen.
Und ganz grundsätzlich muss man auch das enorme Potential sehen, dass die „WXEC“ für die Fahrer hat. Diese WM wird ihnen bisher ungeahnte Möglichkeiten eröffnen. Von der Pressearbeit über die Sponsoren bis hin zum Geldverdienen: die WM kann jedem auch finanziell einiges bringen, wenn er es wirklich will und hart dafür arbeitet. Wie bei allem im Leben, bekommt man nichts geschenkt, man kann es sich aber verdienen. Das beste Beispiel dafür ist die Erfolgsgeschichte von Taddy Blazusiak.
IG-Gatsch: Wir haben für das Projekt der “WXEC” durchwegs nur positive Reaktionen gehört. Viel verspricht man sich offenbar von der Medien-Coverage. Welche Pläne hast Du konkret für die Medialisierung der Weltmeisterschaft?
Jeff Pakosta: Ah, das ist streng geheim! (lacht) Die Media-Coverage wird einfach unfassbar sein! Wenn es uns dann auch noch gelingt, die WM in die USA zu bringen, dann geht die Post ab! Ich will, dass die Zuschauer richtiggehend eintauchen können in die Welt des Extrem-Enduro und in die Welt der Fahrer, die hier bestehen.
Eine der größten Herausforderungen ist zum Beispiel, den Zusehern live wirklich greifbar zu zeigen, was während des Rennens alles unmittelbar abgeht. Wir werden das in Echt-Zeit liefern.
Beim Erzbergrodeo machen sie das mit den Großbildschirmen großartig! Und das ist sicher mit ein Grund, dass jedes Jahr mehr Zuschauer direkt zum Erzberg kommen. Ich will auch Web-Casting anbieten, so wie die ASP das bei den Surf-Events macht. Ein weiteres Feld, in dem ich Entwicklungspotential sehe, ist der filmische Aspekt. Mit besserer Kamera-Technologie, möglichst vielen verschiedenen Blickwinkeln und Kamerapositionen – bei den Übertragungen und auf den DVDs. Das wird richtig groß!
IG-Gatsch: Was soll in der “Aufwärm-Saison” 2010 konkret passieren?
Jeff Pakosta: Nächstes Jahr soll alles Schritt für Schritt anlaufen. Da geht es um die Presse, ums Marketing und grundsätzlich darum, weltweit Aufmerksamkeit auf die Serie zu lenken.
Ende des heurigen Jahres werden wir die „WXEC“-Webseite fertig haben. Natürlich werden wir im kommenden Jahr auch bei jedem der künftigen WM-Rennen präsent sein, um die Sache bekannt zu machen. 2010 wird also eine gute Aufwärmrunde. Und 2011 werden wir erfolgreich starten.
IG-Gatsch: Dein Blick in die Zukunft. Wie sieht die „World Xtreme Enduro Championship“ in – sagen wir – zehn Jahren aus? Und was wird dann Deine Rolle sein?
Jeff Pakosta: Wow..! In zehn Jahren…?!?! Da sehe ich die „WXEC“ als noch immer frische und attraktive Serie mit ungebrochen großem Potential. Und mit jedem Schritt, den die WXEC wächst, werden überall auf der Welt auch immer neue Extrem-Events entstehen. Das ist alles eine sehr spannende Entwicklung: Wenn der Extrem-Enduro-Sport wächst, so gibt es auch immer neue Möglichkeiten für die gesamte Szene – von den Fahrern über die Veranstalter bis zu den Herstellern und Ausrüstern.
Meine Rolle bei alledem? Hoffentlich kann ich einmal zurückblicken und sehen, dass meine Bemühungen unseren Sport ein gutes Stück weitergebracht haben. (interview: c. panny)
Pakostas Homebase: Throttle Entertainment
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