"Die Zukunft gehört dem Breitensport"
Das sagt Uli Hanus, Mr. Baboons und in dieser Eigenschaft auch der MC der "Roof of Africa". Für die IG-Gatsch erklärt er die "World Xtreme Enduro Championship" aus seiner Sicht. Und er macht klar, dass die Zukunft des Offroad-Sports eindeutig von den Amateuren getragen wird.
Uli Hanus über die Entstehung der WXEC:
"Im Grunde ist die WXEC eine Idee von Red Bull. Meines Wissens von Didi Mateschitz himself. Bereits 2007 oder 2008 war dort im Hause die Rede von „man müßte mal“ und so weiter….
Nur wurde das zu diesem Zeitpunkt offenbar noch nicht angepackt, weil andere Kriegsschauplätze wichtiger waren. Man hat aber schon damals gemerkt, dass da was im Busch ist.
Jeff Pakosta hat sich dann im Juni 2009 einfach mal ein Stoss gegeben und jeden von uns Fünf angefunkt ob wir uns unverbindlich mal treffen würden. Jeff hat ja schon für alle fünf Event-Promoter Filme gemacht und er ist auch im Hause Red Bull bestens bekannt. Für mich war dieses Treffen ein prima Grund, die anderen vier Veranstalter mal persönlich in lockerer Runde kennenzulernen und einfach Bench Marketing zu betreiben. Ich glaube, so ging es den anderen auch und wir hatten echt ein prima Meeting.
Der zentrale Punkt war klar die Frage, unter welcher Flagge eine WXEC stattfinden kann. Hier haben wir uns schnell geeinigt, dass wir das bis auf weiteres ohne die traditionellen Verbände machen. Wenn die FIM oder wer auch immer mit an Bord will, müssen sie halt anfragen. Wir sind immer für ein Gespräch offen.
Weiters wurde auch klar erkannt, dass wir möglichst schnell einen Serienmanager brauchen. Bis auf Weiteres hat sich Jeff Pakosta dazu bereit erklärt. Ebenso für`s Sponsormanagement. Klar, dass wir Fünf Jeff praktisch unterstützen und unsere Inputs geben.
Wir haben bei dem Meeting auch klar definiert, dass die einzelnen Veranstaltungen von der WXEC nicht beeinflusst werden. Weder beim Reglement noch in der Durchführung. Die WXEC setzt mit einem Serienreglement einfach ein Dach auf die fünf Veranstaltungen und fertig ist der Laden.
Wenn also zum Beispiel Knight, Taddy, Letti und Birch bei der Roof starten, aber nur Taddy und Letti haben sich in die WXEC eingeschrieben, dann bekommen auch nur diese beiden Punkte für die WXEC-Serienwertung. Die Veranstaltungssiegerehrung der Roof ist davon völlig unabhängig. Genauso werden es auch die vier anderen Promotor halten.
Hanus: "Die bestehenden Rennen bleiben unverändert. Die WXEC baut ein Dach darüber."
Hanus über die "Warm up Saison" 2010:
Wir brauchen die 2010er Warm up Saison", weil es bei einer Serie dieser Größenordnung jede Menge zu Testen gilt. Unter anderem: Ist das Reglement wirklich praxistauglich? Können wir die KeyMedien an Bord holen? Bringen wir einen langfristigen Keysponsor an Bord?
Außerdem müssen wir Vermarktungsmaterial produzieren. Also Bilder und Videos.
Denn eine Serie dieses Kalibers kann man nicht seriös innerhalb von drei, vier Monaten auf die Beine stellen. Ein Jahr Vorlauf ist absolut notwendig.
Wir werden 2010 aber auf jeden Fall schon mal die potentiellen Fahrer praktisch imaginär ranken. Ab 1.10.2010 wird man sich in die WXEC 2011 einschreiben können.
Uli Hanus: "Die Zukunft des Offroadsports liegt im Breitensport."
Hanus über das Potential der WXEC und seine Erwartungen:
Der tatsächliche Wert der WXEC liegt darin, dass sie auf gut eingeführte bestehende Veranstaltungen aufsetzt und dass sie sehr einfach zu handhaben ist. Daher ist die Serie an sich recht kostengünstig. Die Gesamtbranche "Motorrad" leidet ja unter fehlender Liquidität. Egal, wo auf dieser Welt. Vor allem für den Offroadbereich gilt, dass Motorräder nur dann verkauft werden, wenn man die Menschen überhaupt mal zum Fahren bringt. Es braucht also die passenden Events. Es wird in naher Zukunft für die Hersteller einfach nicht mehr finanzierbar sein, ein Werksteam zu einer Veranstaltung oder Veranstaltungsserie zu schicken, die extra für 50 oder 100 Semiprofis oder Profis irgendwo auf dieser Welt designed wurde. Das klappt vielleicht noch in der Formel 1, weil hier Megamedien dabei sind.
Die Zukunft des Motorrad-Offroadsports gehört definitiv dem Breitensport, garniert mit einer Profiklasse. Das Ganze integriert in bestehende Veranstaltungen, mit ganz wenig bürokratischen Hindernissen. Sonst kann das kein Mensch mehr bezahlen. (interview: der wetz)
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