Das SuperTalent beim SuperEnduro in Barcelona
Die Schlagzeilen in Barcelona haben von Taddy Blazusiak und seinem neuerlichen Indoor-WM-Titel berichtet. Mittendrin und mehr als nur dabei war aber auch der 21jährige Thomas Hostinsky (im Bild). Es lag nur an Kleinigkeiten, dass er das Finale nicht erreicht hat. Den Experten ist Hostinsky aber dennoch mehr als positiv aufgefallen.

Die Crew um Teamchef Andreas Bachner und Thomas Hostinsky hat beim Indoor-Spektakel in Barcelona das Maximum herausgeholt. Als vergleichsweise kleines Privat-Team hat man ja grundsätzlich schon einen Material-Nachteil. In Spanien aber musste Bachner's Mannschaft zusätzlich noch auf einen guten Teil des eigenen Tuning-Arsenals verzichten: "Thomas ist mit dem Motorrad noch am Samstag beim Winterenduro in Lunz am Start gewesen. Am Montag musste es schon bei der Spedition sein. Wir selbst sind mit dem Flugzeug nach Barcelona gefolgen. Insgesamt konnten wir daher nur die Hälfte unseres Materials mitnehmen", sagt Andreas Bachner.

Thomas Hostinsky beim Training in Barcelona.

Trotz des Zeit- und Platzmangels konnte man eine Setup-Komponente dennoch speziell auf Barcelona abstimmen, sagt Bachner: "Wir haben Freunde in Barcelona vorab in die Arena geschickt, um uns die Strecke zu beschreiben. Mit dieser Beschreibung konnten wir zu Hause noch ein zweites Federbein anpassen. Und das war der absolute Hammer bei dieser sauschnellen Strecke! Barcelona war viel schneller als Polen. Wer beim Start nicht vorne gewesen ist, hat fast keine Chance mehr gehabt." Die lange Startgerade in Barcelona hat Thomas Hostinsky dann aber doch immer wieder aufgezeigt, wo die Grenzen seiner 250er sind.  Die extrem schnelle Srecke in Barcelona sei auch der Grund gewesen, weshalb Taddy Blazusiak auf einen 4Takter umgestiegen ist, erzählt Andreas Bachner. Bachner ist auch aufgefallen, dass die Werk-Teams in ihren Reifen oft Tireballs verwendet haben, "weil sie ein geringeres Gewicht als Mousse haben." Das gefällt dem Tireball-Experten Bachner naturgemäß.

Markenkollegen: Der Fuhrpark des Xavi Galindo in Barcelona.

Fahrerisch hat Thomas Hostinsky in der Riege der SuperEnduro-Elite einige Male aufgezeigt und Interesse geweckt. Am Geröllfeld zum Beispiel hat Hostinsky auch einige der Top-Stars ziemlich alt aussehen lassen. Überhaupt habe der 21jährige gebürtige Niederösterreicher umso mehr geglänzt, je schwieriger das Hindernis war: "Er ist auch anderen Teamchefs und auch Werks-Verantwortlichen aufgefallen", ist Andreas Bachner zufrieden.

Top-Zeiten im Training, im Bewerb dann auch etwas Pech.

Am Ende hat es knapp nicht gereicht, um die ganz große Überraschung zu liefern. Im entscheidenden Lauf hatte der amtierende XCC-Europameister Mike Hartmann die Nase knapp vorne, Hostinsky musste beim Finale zuschauen. Ihm blieb dann nur mehr der Start im Night Race. Hier war dem Bachner-Schützling dann sehr rasch  klar, weshalb die anderen Starter Zusatzscheinwerfer montiert hatten: "Es war absolut kein Licht in der Halle!" – Indoor-Nachtfahrt also in Barcelona.

Taddy Blazusiak bespricht sich mit einem WP-Experten: "Die haben sein Setup nach jedem Meter weiter verfeinert." 

Andreas Bachner zieht eine realistisch-positive Bilanz: "Thomas hat beim Start noch zu wenig Aggressivität. Er hat aber auch Pech gehabt, weil zwei Mal wer vor ihm gestürzt ist. Fakt ist, dass er mit seinen 21 Jahren das Zeug zum absoluten Spitzenpiloten hat. Er wird in Zukunft immer öfter auf sich aufmerksam machen."

Die Reise hat sich ausgezahlt: "Thomas' Talent ist auch den anderen aufgefallen."  
 
Bachner möchte mit Thomas Hostinsky auch in Zukunft immer wieder in der SuperEnduro-Serie auftreten: "Wenn der Austragungsort in einem finanziell vertretbaren Reise-Radius ist". Hostinsky's Schwerpunkte 2012 liegen nun auf der Enduro EM, sowie auf der slowakischen Meisterschaft. Und natürlich will Hostinsky nach seinem Junioren-Titel 2011 bei der Enduro-Trophy weiter Akzente setzen. (c. panny)

IG.G-STORY: SuperEnduro Finale in Barcelona

LINK: Bachner-Lunz

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