Revolutionäre Gabelbrücken
Am Rennwochenende in Monza konnte sich Roland Resch mit seiner
Suzuki GSX-R in seinem 3.Superbike-Rennen fahrerisch und technisch
erstmals deutlich steigern. Grund dafür ist vor allem eine technische Neuerung an seinem Bike.
In den beiden Läufen am Sonntag war ein
Anstieg der Formkurve klar erkennbar, Roland konnte den Anschluss an
das Feld halten und um Platz 18 (2.Lauf) kämpfen. Das ist vor allem auf
das verbesserte Setup der Suzuki am Kurveneingang zurück zu führen.
Durch eine revolutionäre technische Lösung bei der Höhenverstellung der
Gabelbrücken konnte das TKR-Team in wenigen Testsessions in Monza
viele verschiedene Setups herausarbeiten, ohne kostbare Zeit zu
vergeuden und die Suzuki auf Rolands Fahrstil optimal abstimmen.
Möglich wird das durch eine Revolution am Gabelbrücken-Sektor. Die
Techniker von GDS-Motorsport, die schon die Supermoto-Gabelbrücken in
Rolands Meistermaschine konstruiert haben, entwickelten ein System, das
die Höhenverstellung der Gabelbrücke mit einem einzigen Handgriff
möglich macht. Ein Gewinde, das im Lenkkopf und der Gabelbrücke
verbaut ist, ermöglicht die Höhenverstellung der Gabel ohne langwierige
Schraubarbeiten an den Gabelbrücken. Bei herkömmlichen Konstruktionen
müssen die Klemmungen an der oberen und unteren Gabelbrücke geöffnet,
die Gabelholme vorsichtig mit einer Schiebelehre in die neue Position
gebracht und die Klemmungen anschließend wieder angezogen werden.
Auch die Verkleidung muss demontiert werden. Im neuen GDS-System wird
die Höhe direkt über das Gewinde im Lenkkopf reguliert. Der technische
Leiter im TKR-Team, Franz Fürst, erklärt die Vorteile an der Rennstrecke:
„Der Fahrer kommt an die Box, möchte die Höhen verstellen. Das kostet im
Idealfall 8 bis 9 Minuten, bei einer schnellen Crew. Wir haben aber immer
nur 45-Minuten-Sessions um zu testen. Da verlieren wir viel Zeit. Mit dem
neuen GDS-System sind wir in einer Minute fertig und wieder auf der
Strecke.“
Die Erfinder der Höhenschnellverstellung, Wolfgang und Rainer Gabler von
GDS-Motorsport in Zusammenarbeit mit dem TKR-Team und dem
Reitwagen, tragen mit ihrer Erfindung einen großen technischen Vorteil zu
Rolands Superbike-Entwicklung bei und sind überzeugt, dass die
Konstruktion auch im Hobbybereich vielseitig einsetzbar ist: „Durch die
Höhenverstellung mittels Gewinde spart man sich das mühsame Öffnen
und Anziehen der Klemmungen an den Gabelbrücken, sowie die
Demontage der Verkleidung. Das kostet immer sehr viel Zeit. In unserem
System hat man einen höhenverstellbaren Bereich von 8 Millimetern. Das
Gewinde ist gewaltige 30 Millimeter im Durchmesser stark und somit auch
enorm stabil. Ist nicht nur im schnelllebigen Profisport von Vorteil. Auch auf
Hobbyniveau spart man sich die komplizierte Justierung der Gabelholme.“ (stefan hötschl)