Eternit-Beisser:
 Es wäre auch ohne Regen hart genug gewesen. Der Regen hat aus dem RodeoX in Vöcklabruck aber etwas ganze besonderes gemacht: etwas besonders Hartes.

Vorsichtshalber ordert Erich Brandauer im Normalfall gleich bei Rennstart eine Riesenpizza. Schließlich geht es nach der Zielankunft darum, den Kalorienhaushalt wieder rasch in Ordnung zu bringen. Da ist so eine Pizza ein erster kleiner Schritt. Weitere folgen in der Regel. Uns ist nicht überliefert, was Erich vor dem RodeoX auf dem Firmengelände der Eternit-Werke in Vöcklabruck geordert hat. Könnte mehr gewesen sein. Jedenfalls hat er sich so darauf gefreut, dass er mit seiner KTM möglichst schnell im Ziel sein wollte: Top 3-Plazierung am ersten Tag. Ein lädiertes Handgelenk hat das am zweitenTag verhindert. Gut in Form auch IG-Gatsch Chefinstruktor Joe Lechner, der mit seiner KTM 300 EXC verdient das Finale erreicht hat.

Erich Brandauer will die Rennen immer möglichst rasch hinter sich bringen.

Auf seinem Bike hat der 125kg Tower oder Power Brandauer die Geschmeidigkeit und den Instinkt einer Raubkatze. Und nach dem Ende ein ähnliches Heißhungerverhalten. An Tag 1 sind nur der junge walisische KTM-Werkspilot Tom Sagar und ACC-Dominator Rudi Pöschl schneller. Im Superfinale, das die ersten Drei in entgegengesetzter Fahrtrichtung austragen, verdient sich Brandauer eine Extrapizza und wird Zweiter. Etwas Pech hat Joe Lechner, der immer grandios startet. Er erwischt die stärkste Halbfinalgruppe und nimmt den Hut.

Swinging in the Rain: Herr Sagar triumphiert unter britisch-nassen Bedingungen.

Auch an Tag Zwei ist der frisch gebackene englische Enduromeister Sagar nicht zu biegen. Aber Brandauer ist trotz geschwollenen Handgelenks dort, wo die Musik spielt. Im Spitzenfeld auch der deutsche BMW-Werksfahrer Gerhard Forster, Sagars Trainingskollege Greg Evans (UK) und Rudi Pöschl. Das Finale beginnt jedoch wieder mit einem explosiven Sensationsstart von Joe Lechner, der seine KTM hinter Sagar vorerst auf Platz 2 bringt. Brandauer zeigt wieder Raubtierqualitäten und beisst sich auf Platz 3 durch. Am Ende wird es Blech – hinter Sagar, Forster und Pöschl. Und Joe Lechner ist durchaus zufrieden mit Platz 8. (wetz)

Joe Lechner unterbricht seinen Renn-Vorruhestand höchst ambitioniert.