Mehr als 3700 Kilometer durch die Wüste Saudi-Arabiens hat Ex-Snowboard-Weltmeister Martin Freinademetz auf seinem Motorrad bereits absolviert. Davon fast 2400 Kilometer Vollgas gegen die Uhr auf den bisher sechs Sonderprüfungen der diesjährigen “Rallye Dakar”. Er hat dafür etwas mehr als 36 Stunden gebraucht. In der Gesamtwertung rangiert der Tiroler auf Rang 80.
Die Platzierung ist für den Erfinder der “Red Bull Romaniacs” allerdings zweitrangig. Als er am 5. Jänner in seine bislang dritte “Dakar” gestartet war, ging es ihm einzig und alleine darum, nach fast 8000 Kilometern am 17. Jänner das Ziel der Rally in Qiddiya zu erreichen. Er wäre dann der erste Österreicher, der es auf allen drei “Dakar-Kontinenten” ins Ziel schafft. 2007 ist ihm das in Afrika gelungen, 2010 in Südamerika. Auf dem neuen “Dakar”-Schauplatz Saudi-Arabien findet die legendäre Langstreckenrally erstmals in Asien statt.
Die Ausfallquote bei der “Dakar” liegt bei mehr als 50 Prozent, zur Halbzeit sind in der Motorradwertung bis jetzt 30 der 139 Starter ausgefallen. Martin Freinademetz hatte auf der meist sehr schnell gesetzten Strecke zwar einige Ausrutscher und Stürze, seine KTM 450 Rally Replica hat auch entsprechend deutliche Gebrauchsspuren, im Großen und Ganzen ist er seiner Strategie aber treu geblieben, das Risiko nach Möglichkeit in Grenzen zu halten. Im Vergleich zu seinem letzten “Dakar”-Start 2010 ist die diesjährige Dakar aber enorm anstrengend, fordernd und gefährlich. Das sagt der 50jährige im Ziel der 6. Etappe am Freitag in Riad. Hier genießt das Feld am Samstag den ersehnten einzigen Ruhetag der diesjährigen “Dakar”.
Martin Freinademetz: “Ich bin mit dem Vorsatz hierher gekommen, das Abenteuer ‘Dakar’ noch einmal zu genießen. Zur Halbzeit muss ich sagen, dass es bis jetzt keine Spur zum Genießen war. Es ist meist eine Tortur. Der Freitag heute war der vierte Tag in Folge, an dem wir in der Früh im Dunkeln weggefahren und am Abend im Dunkeln wieder angekommen sind. Die Tage sind extrem lang. Die Nächte sehr kurz. Es werden Kilometer ohne Ende gefressen. Wenn man die Distanzen und die lange Zeit betrachtet, dann ist die ganze Geschichte relativ grenzwertig. Die Streckenführung ist sehr zügig und schnell. Es waren auch heute wieder Passagen dabei, in denen man durchwegs mehr als 130km/h fährt. Sehr schön sind die vielen Fahrten durch die Dünen. Da suche ich mir immer ein wenig meine eigene Spur, und das macht mir sehr viel Spaß. Gut, dass es jetzt den Ruhetag gibt, und damit etwas Zeit, das Motorrad einmal gründlich zu warten. Ich hoffe, dass der zweite Teil der ‘Dakar’ auch so gut wie bisher funktioniert.” (c. panny, hubert lafer)
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photos (c) Xventure & Flavien Duhamel/Red Bull Content Pool