Auf die harte Tour
Eigentlich hatte Klaudia Honeder vor, Indien eine Zeit lang den Rücken zu kehren. Nun wird sie aber doch ein weiteres Mal die „Raid de Himalaya Rallye“ bestreiten. Das zweifellos Höchste, was es im Motorsport so gibt. Und sicherlich auch eine der gefährlichsten Rennveranstaltungen.
Im August 2005 hat die gebürtige Waldviertlerin mit ihrer Suzuki DR650, Baujahr 1999, eine erste größere Reise gestartet, die der Beginn einer immer-wieder-Rückkehr wurde. Seit damals steht Klaudia Honeder im Bann der „Raid de Himalaya“.
Honeder und ihre Suzuki DR650. Nach mehr als 100 000km noch immer voller Tatendrang.
Diese Rallye im Norden Indiens führt über die höchsten befahrbaren Straßen dieser Erde. Renntermin ist ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem die Straßen offiziell winterbedingt bereits gesperrt sind. Viele professionelle Fahrer meiden die „Raid“, gilt sie doch als extrem gefährlich und vor allem witterungsmäßig unberechenbar. Ausserdem weist das Roadbook immer wieder Passagen auf, die allgemein als “Fahrzeugszerstörungsstrecke” gelten. Ausfallsquoten von bis zu 50 Prozent gelten als normal.
Wasserdurchfahrten bei Temperaturen um oder unter Null.
Über diesen Parcours ist Klaudia Honeder 2007 und 2008 in der Kategorie X-Treme gegangen. Nach Pass-Straßen über 5400 Meter, Höhenkrankheit und Temperaturen bis zu minus 20 Grad hat sie es als erste Frau am Bike auf Platz 5 geschafft – unter 40 männlichen Konkurrenten.
Als einzige Frau unter 40 männlichen Mitstreitern: Platz 5 bei der "Raid" 2008.
Dass sie ihre geplante Indien-Pause nun doch nicht macht, liegt am mehrfachen MX-Staatsmeister Helly Frauwallner. Der hat Honeder als Beraterin während der „Raid“ für sich und sein „Team Austria“ angeheuert. Honeder sitzt jedoch nur ungern im Auto, während die anderen über das Geröll jagen. Daher hat sie sich entschlossen, sozusagen als „Beraterin im Rennmodus“ wieder auf ihrer alt-bewährten Suzuki DR an der “Raid de Himalaya” teilzunemen. Maßgeblich unterstützt von Suzuki Austria.
Die Pause muss Pause machen: Klaudia Honeder als Beraterin bei der "Raid 2010"
Die “Raid de Himalaya” beginnt am 10. Oktober in Chandigarh, nördlich von Delhi. Am Start werden 52 Motorräder und 110 Jeeps stehen. (quelle: alexander hlavac/suzuki)