Dieter Rudolf hat alles, was es braucht, um beim härtesten Ein-Tages-Rennen des Enduro-Kalenders ins Ziel zu kommen. Das hat der Niederösterreicher schon mehrfach bewiesen. Für das “Red Bull ErzbergRodeo” braucht man erstklassiges technisches Können, jede Menge Mut und Kondition auf Top-Niveau. Die Kondition war in diesem Jahr das schwächste Glied in der Kette, weshalb Dieter Rudolf auch angesichts des starken elften Platzes nicht in Jubel ausbricht: “Platz 11 ist zwar mein bisher bestes Ergebnis am Erzberg. Ich wäre aber viel lieber bis ins Ziel gekommen, hätte viel lieber noch eine der Zielflaggen bekommen, die man nur als Finisher kriegt.”
Dieter Rudolf sucht keine Ausreden, aber Gründe. Und die finden sich beim “Enduro Panorama” Anfang Mai in Rumänien. Ein heftiger Sturz beförderte ihn kurzzeitig ins Spital. Die Verletzungen waren zum Glück nicht schwer, aber schmerzhaft. Wegen des Trainingsrückstandes ließ Dieter Rudolf das zur WM zählende “Xross Hard Enduro” in Serbien aus, fühlte sich zuletzt aber fit, um den Erzberg in Angriff zu nehmen.
Das “Red Bull ErzbergRodeo” am Sonntag begann für Dieter Rudolf zusammen mit allen anderen Spitzenpiloten mit einer langen Schrecksekunde. Die Streckenmarkierung war lückenhaft, der Streckenverlauf unklar, die Startphase war verwirrend und auch gefährlich, sagt Dieter Rudolf: “Es war absolut gefährlich. Niemand hat sich ausgekannt, wir sind dann eigentlich gegen die Richtung gefahren. Man hat gar nichts gesehen, man muss aber trotzdem voll riskieren, wenn man vorne mitfahren will. Ich war dann einfach nur froh, dass ich aus der Startpassage unfallfrei rausgekommen bin.”
Nach der Hektik zu Beginn konnte Dieter Rudolf Platz um Platz gutmachen. Bis Checkpoint 18 ohne Probleme, dann aber machte sich schleichend der Kraftverlust bemerkbar: “Bei ‘Carl‘s Dinner’ habe ich immer mehr gemerkt, dass ich nach der Verletzungspause konditionell sicherlich noch Rückstand habe. Dieser Abschnitt hat mich komplett fertig gemacht. Die Hitze hat noch ein Übriges getan. Und wenn die Kräfte am Ende sind, dann macht man Fehler und stürzt. Zwei Mal ist mir auch die Kette rausgesprungen, das hat ebenfalls Zeit gekostet. Es war sicherlich ein harter Erzberg, doch ich bin überzeugt, dass ich unter normalen Umständen bis ins Ziel gefahren wäre. Platz 11 ist zweifellos super! Die Zielankunft nehme ich mir für nächstes Jahr fix vor.” (c. panny, hubert lafer)
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