Gigantenduell in Ampflwang
Die ehemalige Bergbauregion im Hausruck lieferte bei der ACC Enduromeisterschaft am Wochenende den passenden Boden für das Aufeinandertreffen des 5-fachen Motocrossweltmeisters Joel Smets und des 10-fachen österreichischen Staatsmeisters Sigi Bauer. Smets (BMW) gewann das Rennen, KTM-Pilot Bauer holte sich mit Platz 2 vorzeitig den ACC-Meistertitel.
Der Offroadpark Hinterschlagen von Ludwig Herndlbauer wurde auch heuer wieder seinem Ruf gerecht, das härteste Rennen im ACC-Kalender zu sein. Jeder einzelne Zentimeter der sechs Kilometer langen Strecke war eine Herausforderung. Alle Piloten hatten auf der nach nächtlichem Regen tiefgatschigen Strecke zu kämpfen. Am schnellsten kämpfte in der Profiklasse diesmal ein Gastfahrer: Renndirektor Joe Lechner und ACC-Promotor Bernd Hupfauf konnten den 5-fachen Motocrossweltmeister Joel Smets (Belgien) verpflichten.
KTM-Pilot Sigi Bauer gibt sich Smets geschlagen, hat alle anderen aber fest im Griff.
Smets übernahm vom Start weg die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab. Am Ende des zwei Stunden-Rennens hatte der Belgier rund eineinhalb Minuten Vorsprung auf den Steirer Sigi Bauer, der seine härtesten Konkurrenten um den ACC-Gesamtsieg in Schach halten konnte. Einfach hatte er es aber nicht: Die KTM-Armada, bestehend aus Markus Tischart, Bernhard Walzer und Mario Hirschmugl, blies zum Angriff.
Ampflwang hat den Ridern auch heuer wieder alles abverlangt.
Vor allem Walzer konnte lange das Tempo von Bauer mitgehen und lag zeitweise sogar vor ihm. Letztlich setzte sich der 10-fache Ex-Motocrosschamp aber doch klar durch und lag im Ziel mehr als eine Minute vor Markus Tischhart, der neuerlich aufs Podium stieg. Vor dem ACC-Finalrennen am 26. September in Mattighofen ist damit die Meisterschaft entschieden. Bauer ist nicht mehr von Platz eins zu verdrägen. Dahinter bleibt es aber weiterhin spannend.
Mehr als 350 Starter beim vorletzten Lauf der ACC 2009.
Nichts wurde es in Ampflwang mit der Rennpremiere von Peter Rulf. Der 67-jährige ehemalige Bergmann, der sein Heimrennen unbedingt fahren wollte, scheiterte am ärztlichen Verbot. Rulf hatte sich vor zwei Wochen das Sprunggelenk gebrochen. „Man wollte mir im Krankenhaus die Gipsmanschette nicht abnehmen. Aber mit diesem Ding komme ich in keinen Endurostiefel. Größe 70 gibt es leider nicht. Aber es ist nur aufgeschoben“, so Rulf, der im Vorjahr noch die Staatsmeisterschaft im Westernreiten bestritten hat. (wetz)
Die Top 10 Pros in Ampflwang
1. Joel Smets, BMW – 16 Runden
2. Sigi Bauer, KTM – 16 Runden
3. Markus Tischhart, KTM – 16 Runden
4. Bernhard Walzer, KTM – 16 Runden
5. Mario Hirschmugl, KTM – 16 Runden
6. Markus Auer, KTM – 15 Runden
7. Erich Brandauer, Husaberg – 14 Runden
8. Peter Enöckl, Sherco – 14 Runden
9. Sven Steinberger, KTM – 14 Runden
10. Niki Stelzmüller, Husaberg – 14 Runden