Von Emotionen überwältigt beendet Matthias Walkner die Dakar 2019 auf dem zweiten Platz. Nach dem Sieg 2018 und dem zweiten Platz 2017 ist das Walkners dritte Podium-Ankunft in Folge. Das gute Ende einer enorm zehrenden und schwierigen Rally für den KTM-Piloten aus Kuchl im Salzburgerland.

STORY: Toby Price And KTM Win Dakar 2019

Seit der dritten Etappe war Matthias Walkner mit Schmerzen im rechten Sprunggelenk unterwegs. Nach einer extrem harten Landung im Gegenhang einer Düne musste Walkners Fuß jeden Tag mit Tape quasi “gegipst” werden, auch der Stiefel erhielt aussen einen stabilisierenden Tape-Verband. Doch auch Nacken und Schulter sind nach einer Reihe weiterer Stürze ebenfalls sehr pflegebedürftig. Als Dritter in die Schluss-Etappe gestartet, erbte Matthias Walkner den zweiten Gesamtrang, nachdem Husqvarna-Pilot Pablo Quintanilla hart gestürzt war und sich mit verletztem (nach aktuellen Meldungen gebrochenem) Fuß gerade noch irgendwie ins Ziel retten konnte.

Matthias Walkner mit Sieger Toby Price: “Ich sehe es als Privileg an, was ich hier tun darf.”

Matthias Walkner: “Ich bin wirklich froh, dass dieser Kampf jetzt vorbei ist. Ich wusste schon in der Früh, dass die Etappe heute sehr gefährlich wird; mit blöden langen Abriss-Kanten in Valleys, in denen es wenig Auswege gibt. Meist mit etwa 100 km/h Schnitt. Trotzdem habe ich ordentlich Gas gegeben, und zugleich versucht, halbwegs auf Sicherheit zu fahren. Das Motorrad hat super funktioniert, ich hab dann auch die Dämpfer sehr stark zugedreht, um noch mehr Gas geben zu können. Ich habe aber auch versucht, die letzten hundert Kilometer zu genießen. Ich sehe es wirklich als Privileg an, was ich hier tun darf. Und dass ich es auch schaffen kann, auf’s Podium zu fahren, wenn alles passt.

Es gab auch heute wieder die eine oder andere Schrecksekunde. Ich habe eine Düne falsch eingeschätzt und bin mit etwa 90 km/h voll in den Gegenhang reingesprungen. Ich bin dann mit dem Helm vollgas gegen den Lenker gekracht und mein ohnehin schon verletztes Sprunggelenk war dann wieder schwer beleidigt. Ab war wollte ich nur mehr ins Ziel kommen. Mit dem Adrenalin-Schub habe ich es dann geschafft, die Zähne zusammenzubeißen und mir selbst keine Zeit zu geben, an die Schmerzen im Bein zu denken. Gleichzeitig habe ich auch an die anderen Fahrer gedacht. denn ich wusste, dass heute Jeder noch einmal Alles gibt – und meiner Meinung nach war diese Abrisskante eine Gefahr für alle Piloten. Ein paar Minuten später habe ich dann einen Rettungshubschrauber in diese Richtung fliegen sehen und gehofft, dass nichts allzu Schlimmes passiert ist.”

Interview von Matthias Walkner der Zweiter bei der Paris Dakar 2019 wird!! 😀💪💪💪 Red Bull KTM Factory Racing KINI Red Bull #amazingjob #proud

Gepostet von KINI am Donnerstag, 17. Januar 2019

“Ich bin dann mit Tränen in den Augen über die Ziellinie gefahren. Ich hab einfach extrem viel Energie reingesteckt und habe mich jeden Tag extrem bemüht. Es ist extrem lässig, wenn es dann so aufgeht wie heute.

Ich möchte an dieser Stelle auch nochmals ein großes Lob an das gesamte Team von “KTM Factory Racing” aussprechen. Es hat alles super funktioniert. Es war mit Sicherheit unsere bis jetzt beste Dakar gemeinsam. Die Luft ist auf diesem Niveau so dünn. Daher auch ein riesiges Kompliment an Toby Price, den harten Hund. Unglaublich, wie er das durchgedrückt hat. Und meine besten Wünsche an Pablo Quintanilla. Es tut mir extrem leid für ihn. Er hätte es sich mindestens genauso verdient wie ich.” (c. panny, hubert lafer)

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photos (c) Flavien Duhamel, Red Bull Content Pool