Walkner mit Roadbook: Erster Sieg beim ersten Mal.
Der MX3-Weltmeister von 2012 findet ganz offenbar Gefallen am Rallye-Fahren. Mit 22 Minuten Vorsprung hat Matthias Walkner die ‘Hellas Rallye’ gewonnen: “Für’s erste Mal habe ich mich sicherlich ganz gut geschlagen”, sagt Walkner, der für sein Debut ganz bewusst Griechenland gewählt hat: “Die großen Themen hier sind Orientierung und Navigation. Bei der Geschwindigkeit habe ich keine Probleme.” Walkner ist als Teil des „Kini KTM Rally Racing Team“ nach Griechenland gekommen. Zusammen mit Gregor Blóeb und Tobias Moretti, die ebenfalls in der Motorrad-Wertung angetreten sind. Bei den Buggys haben Hannes und Heinz Kinigadner erfolgreich ihr Bewerbs-Debut gegeben. Wiederholungstaten sind wahrscheinlich….
Acht Strafminuten hat Matthias Walkner während der sechs Tage der ‘Hellas Rallye’ angeschrieben. Die Vergehen halten sich die Waage: “Zwei Minuten haben ich bekommen, weil ich zu schnell war. Und sechs Minuten haben ich bekommen, weil ich auf der Verbindungsetappe zu lange gebraucht habe. Da habe ich telefoniert, habe die Wahnsinns-Gegend genossen und bin auch immer wieder stehen geblieben, um zu fotografieren.” Überall sonst hat Walkner ein beeindruckendes Tempo vorgelegt und einige Lektionen in Navigation absolviert: “Solange man auf Zug ist und Punkt um Punkt ansteuert, ist es gar nicht so schwierig. Doch wenn man sich verfährt, dann wird es haarig. Denn zuerst fährt man vielleicht zwei Kilometer weiter, bis man merkt, dass man falsch ist. Dann kehrt man um und der Tripmaster hat vier leere Kilometer notiert und stimmt nicht mehr mit den Markierungen im Roadbook überein. Dann muss man den Tripmaster erst kalibrierten und sich wieder fokussieren. In diesen Situationen lernt man aber am meisten.”
Matthias Walkner legt den Schwerpunkt 2014 weiter auf MX. Doch das Thema Rallye will er weiter verfolgen.
Mehr als 130 Motorräder sind bei der ‘Hellas Rallye’ am Start gewesen. Darunter auch dakar-erprobte Namen wie David Fretigne. Der Sieg hier ist also durchaus wertig, doch Walkner ist sich bewusst, dass das nur ein Schritt zur endgültigen Rallye-Reifenprüfung ist: “Der nächste logische Schritt wäre das ‘Africa Race’. Sowohl was das Tempo betrifft, als auch die Professionalität.” Hier pflichtet ihm Teamchef Heinz Kinigadner bei: “Beim ‘Africa Race’ ist das Tempo sicherlich höher und näher dran am großen Rallye-Zirkus. Hier in Griechenland ist es vor allem um die Navigation und die lange Zeit pro Tag am Bike gegangen. Der Matthias hat das super gemacht!”
Gas per Hand: Hannes Kinigadner im Polaris RZR 900.
Heinz Kinigadner auch auf vier Rädern eher bei den ganz Schnellen.
Wiederholungstäter: Gregor Blóeb und Tobias Moretti in Griechenland.
Überhaupt kann Heinz Kinigadner mit seinem gesamten Team und dessen Leistung hoch zufrieden sein: “Fast alle gut angekommen und mehr oder weniger niemand ernsthaft verletzt.” Hannes Kinigadner hat seinen Polaris-Buggy sicher und schnell gesteuert, seine Rallye ist im Grunde zwischenfallsfrei verlaufen. Anders bei dem ebenfalls querschnittgelähmten Wolfgang Illek. Er ist bei einer Kollission mit einem ‘Geister-Rallye-Fahrer’ zwar unverletzt, aber mit total beschädigtem Buggy auf der Strecke geblieben. Auch Heinz Kinigadner hat mit Beifahrer Stefan Angerer Bekanntschaft mit einem Geisterfahrer gemacht – und zwar schon am ersten Rallye-Tag: “Der dachte, er hätte sich verfahren und hat umgedreht. Dann ist er uns mit vollem Gas entgegen gekommen. Da sieht man, welch Segen ein Sechspunktgurt ist. Allerdings: unsere Knie sind heute noch dunkelblau.” (c. panny, hubert lafer)
STORY: Der Anfang von Allem – vor 6 Jahren feierte Matthias Walkners seinen ersten Rally-Sieg