Andreas Lettenbichler: „Voll daneben!“
Letti ist alles andere als ein Weichei! Das hat er bei der Romaniacs bewiesen, als er verletzt war und sich dennoch durch- und bis auf Platz Drei gekämpft hat. Dass hat er mit einer fulminanten Aufholjagd bei der Roof 2010 bewiesen. Und eigentlich muss man darüber gar nicht diskutieren. Das „Hell’s Gate“ heuer, das ist aber selbst Letti zu hart gewesen. Der Husqvarna-Pilot kritisiert konkret Höllen-Hüter Fabio Fasola, der in Lettenbichlers Augen irgendwie Erkenntnis-Immun zu sein scheint.
„Eigentlich sind wir schon nach den fünf Stunden am Vormittag ein bisschen am Sand gewesen“, sagt Andreas Lettenbichler. Aus gutem Grund, hat doch Fabio Fasola auf die Kritik des Jahres 2010 reagiert, indem er das „Hell’s Gate“ weiter verschärft hat. „Statt vier Qualifikationsrunden sind es heuer fünf gewesen. Die Zeit, um nach jeder Runde zu tanken und sich schnell einen Riegel reinzuschieben, wurde weiter verknappt. Das mag von mir aus ok sein für die besten 20. Das ist aber einem ambitionierten Hobby-Fahrer einfach nicht zumutbar.“
Neo-Husqvarna-Rider Lettenbichler: Nach der Qualifikation auf Platz 6.
Der Romaniacs-Sieger des Jahres 2009 hat sich als Sechster für das Finale qualifiziert. Ein Finale, das im vergangenen Jahr sowohl die Zuschauer entlang der Strecke, als auch die Rider durch die Finger schauen ließ. Denn schon nach einer Runde sind 2010 nur mehr drei Rider im Final-Lauf gewesen. Jarvis, Lampkin und eben Lettenbichler. Dass die Zuschauer daher sprichwörtlich eine Stunde warten mussten, ehe wieder ein Fahrer an ihnen vorbei zog, hat 2010 für Kritik gesorgt. Und es ist 2011 nicht besser gewesen: „Letztes Jahr waren es vier Finalrunden, die am Ende nur zwei geschafft haben. Heuer sind es sechs Runden gewesen. Und die waren schon extrem extrem, wie es mir vorgekommen ist. Es ist hirnrissig, aber wahr: nach der ersten Runde sind schon wieder gut 70 Prozent der Finalstarter draussen gewesen“, sagt Lettenbichler.
Viele Veranstalter lieben es, wenn fast alle auf der Strecke bleiben. Der Sport leidet darunter.
Dieses Extrem-Extrem-Aussieben gefällt einigen Hard-Veranstaltern seit einigen Jahren immer besser. Dem Sport tut es nicht gut. Denn 90 Prozent der Teilnehmer auch an derartigen Rennen sind Amateure, die teils hohe Kosten haben, um an einem derartigen Klassiker teilzunehmen: „Wenn sie dann nach einer Runde wieder heimfliegen können, dann ist das voll daneben und weder im Sinne des Sport, noch im Sinne des Publikums.“
Letti auf der Finalrunde: "Hirnrissig, wenn 70% nach einer Runde draussen sind."
Die Reise zum „Hell’s Gate“ hat sich für Letti aber dennoch ausgezahlt – konnte er sich doch weiter mit seiner neuen 2Takt-Husqvarna anfreunden: „Es ist zwar noch ein wenig Arbeit, bis alle Abstimmungen so zusammenspielen, dass es perfekt funkt. Aber wir arbeiten daran und es sieht immer besser aus.“ (c. panny)
IG.G-STORY: Das Hell's Gate 2011