Xtreme-Coverage für Champions
Die Szene hat hoffnungsvoll gewartet. Zwei Jahre lang. Denn der ursprüngliche Masterplan hatte für Ende 2011 den ersten Xtreme-Enduro-Weltmeister versprochen. Mittlerweile glauben die meisten Fahrer und Fans offenbar nicht mehr an eine "richtige" Weltmeisterschaft und suchen neue Motivation. Vielleicht etwas voreilig! Zwar scheinen sich hauptsächlich die großen Veranstalter nach wie vor nicht auf ein gemeinsames "Projekt Weltmeisterschaft" einigen zu können. Der größte Förderer des Xtreme-Enduro-Sports hält aber offenbar Kurs. "Red Bull" stellt die Xtreme-Rider 2012 auf eine Bühne, die alles an medialem Support bietet, was nötig ist für eine Weltmeisterschaft – nur eben ohne Weltmeisterschaft. Noch… 

Unter dem Titel "Hard Enduro 2012" gibt es auf "www.redbull.com/hard-enduro-2012 " seit 10. Jänner bisweilen täglich neuen Stoff für die Xtreme-Szene. Dem Video "Hard Enduro 2012 – Rock the World World of Red Bull" folgen ab 11. Jänner gezählte sechs Stories alleine über das "Tough One", inklusive einer Videostudie mit 1000fps – Superzeitlupe vom Feinsten! Dem Strandklassiker von Le Touquet widmet das "Red Bull Media House" ganze zwölf Stories. Unter anderem tritt Cyril Despres auf, um dieses Rennen näher zu erklären. In diesem Rhythmus geht es weiter. "Red Bull" stellt damit das zu Verfügung, was ein allfälliges Weltmeisterschaftsformat am dringendsten braucht, um öffentlich abzuheben: Media-Coverage, in einer Qualität, die theoretisch Fernseh- und Internet- und Printmedien weltweit schmücken kann.

"100% Support für den Enduro-Sport." Das "Red Bull Media House" lässt die Muskeln spielen.

"Ja, das 'Red Bull Media House' wird Xtreme-Enduro heuer fokussiert covern", bestätigt ein Insider der IG-Gatsch. Wir berufen uns in diesem Bericht auf eine gut informierte Quelle, die dem Unternehmen nahe steht – mit einer klaren Einschätzung: "Der Support für den Enduro-Sport ist bei 'Red Bull' zu 100 Prozent da!" Die Plattform dafür ist 2012 vor allem der "Red Bull" Website.
 
Das heißt aber nicht, dass "Red Bull" die erhoffte Xtreme-Weltmeisterschaft in die Realität umsetzt: "Sie haben in den vergangenen Jahren versucht, diese Pläne massiv zu unterstützen. Es geht derzeit aber nicht. Aus den verschiedensten Gründen." Im Grunde gibt es nach wie vor Widerstände vor allem auf Veranstalterseite. Hier scheinen bei den verschiedenen Themen verschiedene Pro- und Kontra-Konstellationen jeglichen Schritt vorwärts zu blockieren.

Nur Medienpräsenz bringt den Akteuren das nötige Kleingeld: Chris Birch in Rumänien.

Bleibt die Tatsache, dass "Red Bull" bei den meisten der wichtigen Xtreme-Events als Sponsor Gewicht hat. Genug jedenfalls, um einen allfälligen Weltmeisterschaftskalender von oben zu verordnen: "Sie werden das aber sicher nicht tun!" Auf der einen Seite, weil diese Rennen unbestritten ihren ganz eigenen Charakter, ihre eigene Persönlichkeit haben: "Niemand will riskieren, dieses Charisma durch ein verordnetes Reglement zu zerstören." Und ganz unbestritten funktionieren Rennen wie die "Romaniacs" oder die "Roof" für "Red Bull" als Imagebotschafter genau so gut, wenn sie auf sich allein gestellt bleiben.

Eigenwillige Mischung auf redbull.com – jedenfalls kein Vorgriff auf einen allfälligen WM-Kalender.

Das "Red Bull Media House" legt den Schwerpunkt der Hard-Berichterstattung 2012 gut sichtbar auf insgesamt sieben Events, die nur bedingt miteinander zu tun haben. Es wird kaum einen Fahrer geben, dessen Rennkalender genau so aussieht: T1, Le Touquet, Hell's Gate, ISDE, Erzberg, Romaniacs und Roof. Allesamt wertige Events, die auch gute und spektakuläre Bilder liefern. Aber – wie wir hören – keinerlei Vorgriff auf einen Weltmeisterschaftskalender.

Eingespieltes Team: Jeff Pakosta & Graham Jarvis bei der Arbeit.

Wie wir erfahren haben, ist dennoch auch eine inoffizielle Punktewertung vorbereitet. Sozusagen, um die Show noch effektvoller zu gestalten: "Wenn sie Punkte vergeben, so dient das nur dazu, einen zusätzlichen Spannungsbogen über den thematischen Schwerpunkt zu ziehen." Informelle Punkte also, die keine WM-Wertung durch die Hintertür etablieren sollen. Mit dieser Zurückhaltung trägt "Red Bull" offenbar der Tatsache Rechnung, dass man das Thema Weltmeisterschaft seit dem Jahr 2007 immer wieder mal forciert hat. Jedoch hat man offenbar kein Rezept zu Stande gebracht, das wirklich allen Hard-Veranstaltern schmeckt.

Jede Menge Coverage und informelle Punkte: vielleicht eine Vorstufe am Weg zum "Meisterstück".

Auch ohne offizielle Weltmeisterschaft covert das "Red Bull Media House" die Hard-Enduristen 2012 also auf eine Art und in einer Dichte, die absolut weltmeisterschafts-würdig ist. Der Stoff wird den Bullen auch sicher nicht ausgehen. Denn neben den Xtreme-Klassikern gibt es eine ganze Reihe von Events, die jede Menge Potential haben. Weltweit! Zum Beispiel auch in Kanada, in Ecuador und Australien. Und auch wenn "Red Bull" beim "Projekt Weltmeisterschaft" nicht als Akteur und treibende Kraft auftreten will: die Bühne ist aufgebaut, tragfähig genug auch für das ganz große Meister-Stück. Doch "jetzt wird einmal geschaut, wie das alles ankommt!" Sollten sich aber genügend wertige Xtreme-Veranstalter auf ein gemeinsames Konzept, vergleichbare Reglements und eine gemeinsame Wertung einigen, so könnte das eine interessante Weiterentwicklung sein: "Die Tür steht für die Xtreme-Enduristen immer offen." (c. panny)

LINK: Hard Enduro 2012 bei redbull.com

IG.G-STORY: Xtreme Coverage for Champions (english version of the story)

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