Durch das "Hell's Gate" in die Saison
Die Verletzungen von der Romaniacs 08 sind verheilt. Die anschließende lange Rennpause ist verdaut. Die Motivation ist zurück gekehrt. Dieter Happ will es auch 2009 wissen. Der Mann aus Mutters hat umgesattelt und will nun auf HUSABERG da anschließen, wo er vergangenes Jahr im Unterholz bei Sibiu aufhören musste. Die erste rennmäßige Herausforderung im neuen Jahr liegt in der malerischen Landschaft nahe Lucca in der Toskana: beim "Hell's Gate" will Dieter auch heuer das Finale erreichen – und wenn die Kraft reicht, dann auch das Ziel. Im IG-Gatsch-Interview mit Christian Panny spricht Dieter über seine neue Liebe aus Schweden und macht die Ansage, dass er der Romaniacs (zumindest) noch einmal die Zähne zeigen will.
Frage: Dieter, Anfang Dezember bist Du auf Husaberg umgestiegen. Zuerst auf die 450er; jetzt fährst Du die 570er. Wieso fährst Du jetzt die "große Schwester"?
Dieter Happ: Ich hatte mich eigentlich schon sehr mit meiner FE 450 angefreundet. Da hat mit Martin Wabnegger die Möglichkeit gegeben, eine 570er in mein Trainingsrevier in der Toskana mitzunehmen und auszuprobieren. Und ich bin extrem überrascht gewesen, wie großartig das 570er-Teilchen zum Hard-Enduro-Fahren geht. Nämlich perfekt! Wir hatten gleich vier Tage lang richtiges Sauwetter. Mit Schneefall und Regen. Also die besten Bedingungen, um ein Motorrad zu testen. (lacht) Und ich war auf Anhieb unglaublich begeistert von der 570er-Husaberg.
Die FE 450 ist schon toll zu fahren! Aber die 570er hat mir schon nach wenigen Metern nocheinmal mehr zugesagt. Eigentlich hätte ich mir nie vorstellen können, jemals fast 600 Kubik durchs Gelände zu reiten. Aber: im Grunde ist dieses Motorrad maßgeschneidert für mich.
Dieter Happ: "Husaberg FE 570 wie maßgeschneidert für mich!"
Frage: Auf KTM bist Du zuletzt ja auch mit 530ccm unterwegs gewesen. Du scheinst grundsätzlich eher das größere Kaliber zu bevorzugen.
Dieter Happ: Ja, das liegt mir zum Hardendurofahren offensichtlich besser. Die Husaberg baut ordendlich Traktion auf; ich kann sie schön untertourig über die schweren Hindernisse drübersteuern. Und das ist eigentlich genau mein Fahrstil. Beim Hardendurofahren bin ich ja nicht auf Geschwindigkeit aus, sondern auf Power von unten raus. Und da zeigt mir die FE 570, wie einfach das im Grunde geht. Egal, ob schlammig, steinig, durch Bachbetten oder Trailpassagen. Auch kommt mir das Mapping sehr entgegen. Wenn ich mehr Pfeffer brauche, dann schalte ich einfach das Programm um und habe dann quasi eine Cross-Maschine. Oder ich schalte auf Soft und fahre einfach ins Gemüse rein und kann herumtuckeln wie ich es gewohnt bin.
Frage: Vor Kurzem ist in Süd-Korea die Snowboard-WM zu Ende gegangen. In dieser Szene bist Du ja jahrelang in der Weltspitze gewesen – mit entsprechend vielen Siegen. Schmerzt es Dich, wenn Du Deine Ex-Kollegen am Snowboard gewinnen siehst, während Du in Deiner zweiten Karriere noch auf den ganz großen Podiumserfolg warten musst…?
Dieter Happ: Nein, Nein… Ich habe mein Snowboarderleben dermaßen ausgelebt. Und habe mehr erreicht, als ich mir erträumt hatte. Und ich kann das Snowboarden heute immer noch genießen. Die Rennszene an sich geht mir überhaupt nicht ab.
Ich bin froh, wie sich die Dinge entwickelt haben, und habe großes Glück, jetzt den Endurosport so intensiv leben zu können.
Frage: Deine Bike-Saison beginnt am 14. Februar beim "Hell's Gate". Du magst es offenbar, auf die harte Tour ins Jahr zu starten.
Dieter Happ: Mein Ziel bei diesem Rennen ist, mich für das Finale der besten 30 am Abend zu qualifizieren. Und dann natürlich, das Finale auch im Ziel zu beenden. Das habe ich mir als ganz großes Ziel aufgeschrieben, diese Szene will ich erleben: wenn an die 1000 Leute die letzten Fahrer am Zielhang quasi nach oben ziehen! Das will ich erleben! Das ist ein Traum von mir! Das Minimalziel für heuer ist, jedenfalls das Finale zu erreichen.
Frage: …das ist Dir im vergangenen Jahr ja gelungen…
Dieter Happ: Ja, ich hatte mich qualifiziert. Leider war ich aber nach den fünf oder sechs Stunden der Qualifikation derart ramponiert und am Ende meiner Kräfte, dass ich beim Finale dann nicht mehr angetreten bin. Ich war einfach nicht mehr fit genug.
Frage: Das Wetter in der Toskana ist momentan alles andere als Schönwetter. Es hat in den letzten Tagen geschneit und geregnet. Das kann sich natürlich noch ändern in den kommenden Tagen. Aber: was wäre Dir wettertechnisch am Liebsten?
Dieter Happ: Je mehr Schnee, desto besser für mich (lacht) Ich trainiere seit einigen Wochen fast ausschließlich im Schnee. Daher sollten mir winterliche Bedingungen entgegenkommen. Ich bin ja nicht der brutal harte Schnellfahrer. Je technischer und schwieriger es wird, umso besser ist das für mich.
Dieter Happ: "Je winterlicher, desto besser für mich."
Frage: Vergangenes Jahr sollte die Romaniacs Dein Saison-Höhepunkt sein. Doch leider bist Du verletzt ausgefallen. Die Verletzung hat Dich dann monatelang ausser Gefecht gesetzt. Willst Du es noch einmal wissen? Wirst Du die Romaniacs heuer fahren…?
Dieter Happ: Stand der Dinge ist: ich fahre heuer die Romaniacs! Ja! Ich habe mich entschieden. Nicht zuletzt, weil Husaberg mir zugesagt hat, mich in Sibiu zu unterstützen. Das Umfeld ist also gut aufgestellt. Das hat es mir leicht gemacht, mich doch wieder für die Romaniacs zu entscheiden. (interview: c. panny)
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FLATOUT; Dieter's Netzauftritt
IG.G-STORY: Dieter beendet Hell's Gate als Gesamt-27ster
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