Rallyebag-Check
Beweglich bleiben, nicht zu viel Gewicht mitschleppen und dennoch das wirklich Nötigste dabei haben. Sowohl beim Rallye-Einsatz als auch beim ausgedehnten Ein-Tages-Ritt kann diese Frage entscheidend dazu beitragen, ob man weiter fährt oder frustriert zurückbleibt. IG-Gatscher Tom Jiresch hat sein Wettbewerbshandtäschchen geleert und breitet für uns all das aus, was wirklich nicht fehlen sollte.

Medizin, Rennfutter und Werkzeug – es kommt auf die Mischung an.  Für den Expansionsmanager von Kika/Leiner, Tom Jiresch, ist höchstprofessionelle Vorbereitung nicht nur von Berufs wegen selbstverständlich. Bei diversen Rennen oder als Blogger bei der "Romaniacs" geht er nach einem einfachen Prinzip vor: Glaube, Hoffnung, Erfahrung. Jiresch: „Glaube: Ich glaube immer, alles Wesentliche dabei zu haben. Hoffnung: Ich hoffe stets, nichts von dem schweren Zeugs im Rallyebag zu brauchen. Erfahrung: Erfahrung lässt mich das einpacken, was hier beschrieben wird.“

Der Medizinschrank

Man kann medizinisch unmöglich für alles und jedes Vorsorge treffen. Auswahlkriterien sind, mit den gewählten Medikamenten sich selbst oder Kollegen soweit zu helfen, dass selbständig der nächste Rettungspunkt erreicht oder zumindest durchgehalten werden kann, bis Hilfe kommt.

#1 Voltaren 100: Der Schmerzmittelklassiker. Ich habe immer zwei dabei.
#2 Thomapyrin: Man sollte bei der Wahl der Waffen zwischen #1 und #2 aber die Ursache der Kopf-schmerzen ergründen!
#3 Leukoplast: Muss man ebenso wie #4 nicht weiter erklären, kann auch bei kleineren Reparaturen am Bike helfen.
#4 Tape:  Sic!
#5 Wundesin: Durchaus hilfreich bei Schotterausschlägen.
#6 Mullkompresse: In Kombination mit #3 und #6 zu verwenden. Lediglich die Reihenfolge sollte stimmen!
#7 Steri Strip: Ist mit dem Schotterausschlag der Einstieg in die Amateurchirurgie verbunden, so ist der Steri Strip etwas für Fortgeschrittene. Damit kann man Rißquetschwunden „nähen“.
#8 Breathe Right: Hat man mal die Nase voll, verhilft dieser Freund zu mehr Atemluft.
#9 Reinigungstuch: Idealerweise bei von wahlwerbenden Parteien in großer Menge ungefragt zu erhalten.
#10 Dextro Energen: Hilfreich, wenn der Blutzucker nachschaut, was es im Keller so neues gibt!
 
Die Got Lost-Abteilung

#11 Leuchtraketen samt ausreichender Munition
#12 Taschenlampe
#13 Alu-Rettungsdecke
#14 Sonnencreme: Längeres Warten auf Hilfe in praller Sonne ist ein Hund!
 
Die Ersatzteilkiste

#15 Bremshebel
#16 Kupplungshebel

#17 Sandpapier; z.B. um abgebrochene Hebel zu entgraten
#18 Kabelbinder
#19 Flüssigmetall
#20 allerlei Ersatzschrauben
#21 Rödeldraht: Unglaublich, wobei der überall helfen kann!
#22 Lochband: Eine der genialsten Erfindungen zum Improvisieren bei Reparaturen!

Das Werkzeug


#23 übliches Bordwerkzeug
#24 Loctite Schraubenkleber
#25 Feuerzeug
#26 Ersatzsicherung
#27 Zündkerze
#28 kurze Montiereisen
#29 Pumpe: Hier sollte man nicht an der Qualität sparen!

Energiespender, Sonstiges:

#30 Diverse Energiespender – je nach Tagesetappen und Vorlieben (Power Bar, Isostar)
#31 leather man

Auch ein Ersatzschlauch, der irgendwo montiert oder am Camelback angebracht werden sollte, gehört dazu. Keine gute Idee ist es, den Schlauch mit Kabelbindern auf dem vorderen Kotflügel zu montieren. Jiresch: „Viele probieren das so. Auch ich. Spätestens beim ersten ordentlichen Einfedern sind die Kabelbinder ab und der Schlauch in der Botanik. Es reicht ein 21 Zoll Vorderradschlauch, der lässt sich im Notfall auch hinten montieren.“

Zum Schluss noch das Allheilmittel Powertape. „Am besten klebt man einige Streifen übereinander irgendwo auf die Plastics. Die kann man dann bei Bedarf abziehen“, so Jiresch. (der wetz)

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