Die Europaidee lebt auf der Motocross-Strecke
Vor 20 Jahren ist der Eiserne Vorhang gefallen. Seither ist die Europaidee lebendiger denn je und insbesondere zwischen Tschechien und Österreich hat sich gutnachbarschaftlich enorm viel entwickelt: wirtschaftlich, kulturell und auch sportlich. Beim motorsportlichen Freundschaftsduell auf der Motocross-Strecke in Kluky nahe Pisek wurde vor allem miteinander gefahren. Trotzdem musste es einen Sieger geben: Mit Glück holte sich das rot-weiß-rote Team knapp den Wanderpokal.
Vollgas in aller Freundschaft beim Klassikaner "Tschechien gegen Österreich"
10 gegen 10. Kids, Jugendliche, Damen, Herren, Motocrosser oder Endurofahrer, Einsteiger und Profis – alle stellen sich gemeinsam ans Startgitter. So einfach kann Europa sein. Zuvor durften die Österreicher Doris Huemer, das Hofer-Trio mit Papa Christian und den schnellen Buben Oli und Jürgen, Gotti Wieser, Andi Ott, Gerhard Grausi, Andi Prillinger, Heli Hausleitner und Franky Inreiter aber noch bei einem MX-Lauf zur tschechischen Meisterschaft an den Start gehen.
Österreichs Abordnung verdankt ihren Sieg (auch) dem nachbarschaftlichen Benzinmangel.
Wenn man zum ersten Mal beim Nachbarn eingeladen ist, ist Zurückhaltung und Benehmen angesagt. Beim Motocross-Rennen zur Tschechischen Meisterschaft wichen die vorwiegend aus dem Endurolager kommenden Österreicher dann auch zurückhaltend den obersten Stockerlplätzen aus. Einzig Heli Hausleitner konnte Platz 3 in der Veteranenklasse nicht vermeiden.
Preis-Träger: Gotti Wieser & Andi Ott, Team Österreich
Für das direkte Nationenduell waren die Karten klar für Tschechien gelegt. Die versierten Motocrosser aus dem Nachbarland waren nach der Papierform die eindeutigen Favoriten. Den Wanderpokal holten sich dennoch die Österreicher. „Eigentlich mit Glück. Wenn einem der stärksten Tschechen nicht der Sprit ausgegangen wäre, hätten wir keine Meter gemacht. So gehört der Pott zumindest bis zum nächsten Jahr, wenn unsere tschechischen Freunde nach Österreich zur Revanche kommen, uns“, so Teamkapitän Oli Hofer, der sich im Namen seiner Mannschaft herzlich für die Gastfreundschaft bedankte. Die wurde beim abschließenden Spanferkel mit Bier- und Feuerwerk-Garnierung auch auf eine harte Probe gestellt. Denn da war mit der Zurückhaltung der Österreicher endgültig Schluss. (der wetz)