Die Verletzung an der Hand ist ausgeheilt, die Pause hat Pascal Rauchenecker nicht langsamer gemacht. Beim Renn-Comeback im Rahmen des “Dunlop Tomahawk GNCC” fuhr der 25jährige Oberösterreicher als Dritter gleich wieder auf’s Podium. Im HartEnduro-Interview spricht der österreichische Pilot des us-amerikanischen “Coastal Racing” Teams über sein Rennfahrer-Leben in den USA, über sein persönliches Vielflieger-Programm und über seine weiteren Ziele.

HartEnduro: Du hast dich in der “Grand National Cross Country Series” von Anfang an als bärenstarker Pilot vorgestellt, der jederzeit für einen Sieg gut ist. Wie ist das Niveau in der GNCC? Wie tickt diese Serie?

Pascal Rauchenecker: “Das ist eine echt coole Serie! Sie hat viel von Allem. Erstens gibt’s einen Haufen Zuschauer bei jedem Bewerb. So an die 10 000 Menschen schauen sich das immer an der Strecke an. Und die Zahl der Starter ist extrem. Bei manchen Bewerben fahren bis zu 3000 Piloten mit. Manchmal heißt es, dass bei einem Lauf eher wenige Teilnehmer sind, und dann sind es immer noch an die 2000. Wenn man durch das Fahrerlager geht, dann braucht man eine halbe Stunde vom einen Ende zum anderen. Das ist alles riesig.

Das Niveau ist in meinen Augen sehr hoch. Die Spitzenleute fahren ein extremes Tempo – ich würde die von der Qualität durchaus mit der MX-Weltmeisterschaft vergleichen. Und auch das leistungsmäßig zweite Drittel des Feldes fährt wirklich sehr sehr stark. Es ist natürlich sehr cool, wenn man bei so einer großen Sache vorne mitfahren kann. Auf der Strecke geht es richtig zur Sache, vor und nach dem Rennen ist aber alles wirklich sehr freundschaftlich.”

Pascal Rauchenecker hat sich gut in den USA eingelebt: “Es ist alles sehr familiär.”

HartEnduro: Dein Team “Costal Racing” hat dich offenbar gut aufgenommen…?

Pascal Rauchenecker: “Das Team ist wirklich top. Es ist alles sehr familiär. Vom Teamchef über den Teammanager bis zu den Mechanikern sind das 1A-Leute, die wissen, wie es geht. Die Mechaniker sind weltklasse. Das ist für mich als Fahrer natürlich sehr schön, wenn ich mich darauf verlassen kann, dass hier hoch professionell gearbeitet wird. Mit meinen Teamkollegen verstehe ich mich richtig gut. Wir trainieren viel zusammen, wir unternehmen aber auch in der Freizeit vieles zusammen. Ich genieße das alles hier wirklich sehr und bin froh, für “Coastal Racing” fahren zu können.”

HartEnduro: Wie und wo wohnst du, wenn du in den USA bist?

Pascal Rauchenecker:
“Ich habe eine fixe Adresse in Pennsylvania am Hauptsitz des Teams. Ich wohne im Haus des Chefs Scott Kiger. Die Werkstatt ist gleich daneben. Wir haben auch gleich daneben eine Rennstrecke und etwa 50 Hektar Grund, auf dem wir auch trainieren. Da es im Winter in Pennsylvania zu kalt ist, gibt es auch einen Team-Stützpunkt in Florida. Hier habe ich den Winter verbracht. Da ist auch gleich neben dem Haus eine Trainingsstrecke. Das sind natürlich richtig coole Trainingsmöglichkeiten. Da genießt man die Zeit einfach.”

Nächster GNCC-Einsatz für Pascal Rauchenecker ist in Snowshoe in West Virginia, wo die 9. Runde der GNCC stattfindet.

HartEnduro: Du fährst ja nicht nur in den USA, du bist auch in Österreich mx-mäßig unterwegs. Also pendelst du oft über den Atlantik…

Pascal Rauchenecker: “Ich bin momentan extrem viel im Flieger. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich maximal fünf bis sechs Monate in den USA sein will. Denn ich bin ganz einfach gerne zu Hause bei meiner Verlobten und bei meiner Familie. Aber das viele Fliegen stört mich nicht, ich habe keine Probleme mit Jetlag. Es funktioniert bis jetzt alles reibungslos. Mir geht’s richtig gut.”

HartEnduro: Wie geht’s weiter? Planst du wieder eine Rückkehr komplett zum Motocross, oder bleibst du dem Enduro erhalten?

Pascal Rauchenecker: “Natürlich will ich immer wieder Motocross fahren. Damit bin ich aufgewachsen und es macht mir einfach sehr viel Spaß. Mein Hauptaugenmerk wird jetzt aber weiter auf dem Enduro liegen. Ich habe da sehr viel Zeit und Energie reingesteckt, um mir das richtig anzueignen. Und ich finde es super. Mein Ziel jetzt ist einmal, so viel wie möglich zu lernen und immer wieder Siege einzufahren. Ein großes Ziel muss jedenfalls sein, dass ich in der Lage bin, hier bei der GNCC meine Klasse zu gewinnen. Ich werde also mit viel Einsatz in nächster Zeit sicher beim Enduro bleiben.” (interview: c. panny, hubert lafer)

LINK: Coastal Racing
LINK: GNCC

photos (c) Coastal Racing