Es war eine sehr große Lawine, sagt ein Bergretter. 200 Meter breit und 600 Meter lang, bis zu viereinhalb Meter tief. Eine Gruppe von elf jungen, gut ausgerüsteten Ski-Tourengehern war gerade im Anstieg zur 2.459 Meter hohen Lackenspitze in Salzburg, als die Lawine sich löste. Drei junge Menschen mussten an diesem 4. Dezember 2021 ihr Leben lassen. Einer davon ist Rene Hofer.
KTM Statement: Ride on peacefully Rene Hofer
Rene Hofer war ein aufgehender Stern am Motocross-Himmel. Niemand in der Szene zweifelte daran, dass er schon bald ein ernsthafter Mitstreiter im Rennen um die WM-Krone in seiner MX2-Klasse sein würde. Wo das Naturtalent anderer Piloten mit einem Quäntchen mehr Genialität gewürzt war, da hat der Oberösterreicher mit Fleiß, Mut und Entschlossenheit geglänzt. 2021 gewann er in Pietramurata den ersten Grand Prix in seiner MX2-Klasse. Es würden noch viele mehr folgen, davon waren alle Experten überzeugt. Aufgefallen ist sein Talent aber schon viel früher.
Bereits mit 4 Jahren bestritt Rene Hofer seine ersten MX-Rennen. Mit 6 Jahren wurde er der bis dato jüngste 50ccm MX Austria Sieger. Mit 10 fuhr er in der 65ccm-Klasse auf den dritten EM-Rang. Mit 11 nahm ihn KTM-Rennstratege Robert Jonas unter seine Fittiche. Österreichs 2facher MX-Weltmeister Heinz Kinigadner förderte ihn. 2016 wurde Rene Hofer 85ccm Welt- und Europameister.
2020 trat er in den Farben von ‘Red Bull KTM Factory Racing’ auf die Weltbühne des Motocross. Im August 2020 bremste ihn eine Schulterverletzung, erlitten beim Grand Prix in Riga. 2021 meldete er sich zurück und stellte unter Beweis, dass er ein Siegfahrer war. Einer, der auch im Glanz großer sportlicher Erfolge stets am Boden blieb. Am 4. Jänner wäre Rene Hofer 20 Jahre alt geworden.
Remembering Rene Hofer: Words, Thoughts & Stories From His Team
photos (c) Ray Archer & Samo Vidic