Sir David Knight @ „Red Bull Romaniacs“
Spät in seiner Karriere nimmt David Knight die „Red Bull Romaniacs“ unter die Stollenreifen seiner KTM EXC 300. Der dreifache Enduro-Weltmeister und zweifache Sieger der Nordamerikanischen Meisterschaft will bei seinem ersten Auftritt in Sibiu/Rumänien vor allem Erfahrung sammeln. Im Interview mit HartEnduro.com stellt er aber in Aussicht, in den kommenden Jahren auf den Gesamtsieg loszugehen: „Ich habe noch immer das Können und das Potential.“ Sein größtes Manko sei nicht das GPS, sagt der 39jährige, vielmehr drehe sich bei ihm alles um die Fitness.
HartEnduro.com: David Knight, die erste Frage ist sehr einfach und dennoch die Wichtigste: was ist deine Motivation, bei der ‚Red Bull Romaniacs‘ zu starten?
Ich war noch nie bei diesem Rennen; es sieht sehr nett aus. Lange Tage, bei denen man in der Wildniss größtenteils auf sich alleine gestellt ist – ein Abenteuer. Ich glaube, es wird mir gefallen und ich werde es genießen. Eigentlich hätte ich die ‚Red Bull Romaniacs‘ schon vor Jahren versuchen sollen. Ich denke, dass ich hier auch hätte gewinnen können. Doch es hat immer Terminprobleme gegeben, entweder mit der Enduro-WM oder mit der GNCC in den USA. Darum ist es sich bis jetzt nicht ausgegangen.
HartEnduro.com: Wir kennen dich als sehr sehr schnellen, körperlich und mental starken Piloten. Was werden deiner Meinung nach in Rumänien die größten Herausforderungen in der Wildnis der Karpaten?
Ein großes Thema ist, die Zeit für’s Training zu finden, um wirklich fit mein volles Potential abrufen zu können. Wegen meiner Hüftverletzung musste ich 2016 den größten Teil der Saison auslassen und konnte erst spät wieder zu fahren beginnen. Mittlerweile fühlt es sich wieder sehr gut an. Ich habe den Eindruck, ich war in den letzten fünf, sechs Jahren nicht mehr so gut in Form wie ich es jetzt bin. Doch ist es nach wie vor schwierig, die richtige Balance zwischen Familie, Arbeit und Training zu finden. Ich suche noch immer nach einem guten Sponsor, um den Fokus wieder ein gutes Stück weiter auf das Training legen zu können.
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HartEnduro.com: Wie bereitest du dich speziell auf die GPS-Navigation vor?
Ich bin schon in Mexiko mit GPS gefahren. Tag 1 ist mit Platz 1 wirklich gut gelaufen. Tag 2 war auch recht gut, allerdings hatte ich damit zu kämpfen, dass sich das GPS immer wieder abgeschaltet hat. Am Ende hat mich ein mechanisches Problem aus dem Rennen geworfen. Alles in Allem komme ich mit dem GPS ganz gut zurecht. Wie gesagt: die Fitness ist für mich der entscheidende Punkt. Ich versuche daher, so viele Kilometer wie möglich in schwierigem Gelände zu absolvieren.
HartEnduro.com: Was sind deine Erwartungen? Hast du das Podium im Visier, oder willst du einfach das Ziel erreichen?
Ich glaube, es wäre zu hoch gegriffen, im Gesamtklassement am Podium zu stehen. Ich bin in diesem Jahr einige Male Lenker an Lenker gegen Graham Jarvis gefahren. Ich denke, ich war ein Stück besser, doch hat meine Kondition nicht gereicht. Ich werde im Juli in besserer Verfassung sein, doch kann ich nicht sagen, wie gut meine Fitness tatsächlich sein wird. Ich peile einen Top-5-Platz in der Gesamtwertung an. Vielleicht schaffe ich auf der einen oder anderen Etappe eine Top-3-Platzierung. Das Wichtigste aber ist, Spaß zu haben, Erfahrung zu sammeln und im Jahr 2018 dann auf den Gesamtsieg loszugehen. Vielleicht braucht es auch zwei oder drei Anläufe. Doch ich weiß, wenn alles perfekt zusammen passt, dann kann ich das schaffen. Ich habe noch immer das Können und das Potential dazu! Es geht wirklich nur darum, körperlich wieder voll fit zu werden, genug Zeit am Bike zu haben und bei Alledem noch immer ein guter Vater zu sein. (c. panny, hubert lafer)
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