Zum zweiten Mal der Einzige sein
Eigentlich wollte er nach der "Dakar" 2007 nicht so bald wieder am Rallye-Klassiker teilnehmen. Eigentlich. Nun aber wittert Martin Freinademetz die Chance, als erster Österreicher die "Dakar" auf beiden Kontinenten zu finishen. Auf einer KTM 690 Rallye wird "Mr. Romaniacs" die fast 9000 km von Buenos Aires nach Buenos Aires zu bewältigen.
„Vor drei Jahren hab ich mir den lange gehegten Traum erfüllt, die anspruchsvollste Rallye der Welt zu bestreiten. Mein Ziel war damals das Ziel, das ich mit Rang 90 auch erreicht hab." Und damit war die Sache an sich erledigt. Damals hatte Freinademetz keine weiteren Dakar-Ambitionen.
Hochgefühl beim ersten Mal: Freinademetz im Ziel der Dakar 2007
Das war gestern: denn der 40-jährige gebürtige Innsbrucker hat sich recht kurzfristig für einen neuerlichen Start motiviert: "Der Wechsel nach Südamerika macht das Ganze wieder interessant. Wenn ich am 16. Jänner in Buenos Aires auf zwei Rädern ankomme, bin ich der erste Österreicher, der die Dakar alt und neu gemeistert hat“.
Präsentation der Rallyepläne im Museumsquartier in Wien.
Mit Startnummer 110 wird "Mr. Romaniacs" die 2010er-Edition der Dakar in Chile und Argentinien Angriff nehmen. Wobei das Ziel sein einziges Ziel ist: „Ich werde meinen Fahrstil auch dieses Mal wieder der größtmöglichen Chance, ins Ziel zu kommen, anpassen!“ Eine Risikoabwägung: fahrerisch würde sich Freinadeemetz die Top 20 zutrauen. Dafür müsste er jedoch mehr Risiko nehmen, als er sich und seiner KTM zumuten will. Frejns Mission heißt "Mensch und Maschine schonen. Ankommen. Erster Österrerich im Ziel auf beiden Kontinenten!"
Durchbeisser! Martin Freinademetz bei der "Roof of Africa" 2009.
Zum zweiten Mal in Folge fällt der Startschuss zur legendären Wüstenrallye in Buenos Aires. In 14 Etappen führt die Route durch den südamerikanischen Kontinent, um nach insgesamt 8.937 km und nur einem Ruhetag wieder in der Hauptstadt Argentiniens zu enden; 4.717 km davon sind Spezialwertung, der Rest entfällt auf Verbindungswege.
Von der Sahara 2007 in die trockendste Wüste der Welt 2010.
Nach dem Start in Buenos Aires führt der Weg durch die zentralargentinische Provinz Córdoba, über die schwindelerregenden Anden, in die berüchtigte Atacama – die trockenste Wüste der Welt. Hier warten die Tücken der Dakar zum ersten Mal auf das Teilnehmerfeld. Gute Dünentechnik und Navigationsfertigkeiten sind ab sofort gefordert. Die Tage durch das Herz der Atacama könnten über Sein und Verbleib in der Wertung entscheiden, den Ruhetag in Antofagasta werden Fahrer wie Mechaniker für Regeneration und Reparatur benötigen. Die Route verläuft 2010 mit sieben Etappen deutlich länger durch Chile und führt weit hinauf in den Norden Richtung Bolivien. In Iqueque findet das Rennen seinen nördlichsten Punkt. Von dort führt die Route
über Antofagasta und Copiapó nach La Serena und Chiles Hauptstadt Santiago de Chile. Die Überquerung der Anden führt die Fahrer mehrere Male auf über 4.000 m Seehöhe. Am 14. Jänner steht während der zweiten Andenüberquerung die längste Etappe über 796 km von San Juan (ARG) nach San Rafael (ARG) auf dem Programm, ehe in Buenos Aires zwei Tage später die Sieger gefeiert werden.
Mit Miniteam zum großen Ziel: Martin wird nur von seiner Frau Sigi begleitet.
190 Motorräder und Quads, 140 Autos und 52 Trucks aus 49 Nationen werden sich bei der 32. Austragung der Rallye Dakar messen. Als Sportgroßereignis wurde die Rallye im Vorjahr in 1.130 Stunden Sendezeit im Fernsehen übertragen. (c. panny)
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