Retired – die Geschichte eines Ausfalls
Der KIKAntische Tom Jiresch hat sich seinen ersten Auftritt in Bulgarien anders vorgestellt. Denn die Chancen standen gut, dass er das Ziel der Crazy Job in den Top Ten erreicht. Ein kapitaler Motorschaden hat Tom aber einen Strich durch die Rechung gemacht. Er hat nun mehr Zeit als ihm lieb ist. Tom nutzt sie, um sich seinen Frust von der Seele zu schreiben.
Am ersten Renntag bahnte sich das Unheil durch einen Quad Stau auf einer sehr langen Felsenauffahrt an, auf den wir Endurofahrer aufgelaufen sind. Beim Versuch ohne Zeitverlust von dort wegzukommen, ist leider die Kupplung abgebrannt und man konnte alle Gänge ohne Forttrieb durchschalten. Wundersamerweise, nachdem das Öl wieder kühler war, konnte ich die restliche ca. 35km weiterfahren.
Als wir spätnachmittags die Kupplung öffneten, bot sich ein Bild der Zerstörung: Kupplungskorb mehrfach ausgebrochen, alle Lamellen in Kleinstteile verschrottet, Metallteile im gesamten Gehäuse verteilt.
Also auf ins 100km entfernte Plovdiv und aus einem fabriksneuem Motorrad die gebrauchten Teile ausbauen. Danach zurück nach Stara Zagora, Dani Pexa und Erich Brandauer haben den Motor wieder zusammen gebaut. Soweit so gut und motiviert für den totalen Angriff in der Singelwertung am 3. Tag.
Dieser ist zunächst blendend gelaufen: Motorrad hat tadellos funktioniert und ca. nach 60km war die Position in der Gesamtwertung irgendwo um den 5./6. Platz. Ein wunderschöner, sonniger Singletrail tut sich vor mir auf, alles paßt, dann geht der Motor aus. Erster Gedanke: Treibstoff aus, paßt ca. 10km vorm Mittagsziel gut. Also Umschalten auf Reserve -> E-Starter: metallisches Klacken, sonst nix. Kickstarter: bewegt sich keinen Millimeter. Blitzartig folgt die Erkenntnis, dass der Kolben – vermutlich aufgrund von (Kupplungs-) Spänen im Ölkreislauf – festgerieben ist und steckt. Die Ernüchterung folgt mit der Erkenntnis, dass ein wunderschönes Rennen und ein perfekter Tag hier sein Ende findet. Dementsprechend groß die Enttäuschung und die innere Traurigkeit und Leere. Praktischerweise auch kein Handyempfang. Also warten. Nach ca. 20 Minuten kommen Erich und Dani vorbei; nach weiteren 15 Minuten. Patrick Killmeyer und unser Präsi Martin Kettner. Alle haben Waypoints gesetzt, damit ich gefunden und geborgen werden konnte. Nach etwa drei Stunden wurde ich dann von einem Guide und einem ATV aus meinem Enttäuschungsschlaf gerissen und mit dem ATV aus dem Gelände geschleppt. Das Erlebnis Six Days Crazy Job ist für mich zu Ende.
Eines muß man den Guides aber lassen: Sie wissen, was ausgeschiedene Piloten an diesem TIefpunkt brauchen: Sie sind mit einer 2,5l Flasche gekühltem Bier angerückt! (tom jiresch)
Mr. Suzuki vor den Vorhang!
Wo Schatten, da auch Licht! Und diesen Scheinwerfer wollen wir hier ganz speziell auf Peter "Oldboy" Nesuta richten. Der wahrlich er-fahrene Suzuki-Mann hat nach Tag Drei die Spitze in der Hobby-Klasse erklommen. Respekt & Anerkennung!!!
Ruhetag!
…was man halt so tut, wenn der Crazy Job Pause macht. Der anonyme Tester Erich B. aus P. arbeitet an der Weiterentwicklung eines namenlosen Erlkönigs.
Crazy Job – täglich frisch beim Motorradreporter
Crazy Job im Netz
IG.G-STORY: Dani Pexa vor der Rallye
Nächste Seite: Tag 3