Das letzte April-Wochenende brachte das erste Rennwochenende der ACC-Saison 2008. Das freundliche Abtasten wurde übersprungen. In allen Klassen ist es gleich enorm zur Sache gegangen…
Und wie…! Christian Panny hatte viel Spaß beim ersten Einsatz seiner Aprilia RXV 450; ein Bike, das Fehler verzeiht – aber eben nicht alle! Diese Erkenntnis dämmerte Herrn Panny, als er ein- und dieselbe Auffahrt erst im dritten Anlauf bewältigt hatte. Harald Wetzelsberger musste sich in seinem Lauf gleich zu Beginn mit den Feinheiten des körperbetonten Infights auseinandersetzen. Am Ende des Renntages sind die Herrnreiter der IG-Gatsch durchaus sehr zufrieden gewesen. Hier die persönlichen Berichte des IG.G-Präsidiums:
Haralds Rennbericht:
“Wir haben uns die Rundenzeiten angeschaut. Wenn du in der letzten halben Stunde noch Kraft hast, pflückst du sie dir her, wie du sie brauchst.” Glasklarer Strategietipp direkt von ACC-Promotor Bernd Hupfauf kurz vor dem Start. Muss ich in der ersten Runde nix riskieren. Weil mit Startnummer 46 – der von Valentino! – steckt man ohnehin im übermotivierten Pulk. Am Start wird gerempelt, gestoßen, hingefallen, ins Vorderrad gefahren, ins Hinterrad. Aber spätestens bei der neuen kontaktlosen Zeitnahme sollte sich das Feld ein bisschen zerteilt haben.
Schrems ist ein herrlicher Kurs! Wir nutzen die vielen Auf- und Abfahrten ja eigentlich, um für’s 24h-Rennen in Berlin zu trainieren. Also ist das Ergebnis sowieso Nebensache. Und ausserdem pflück ich sie mir ja eh in der letzten halben Stunde…
Nach der Durchfahrtskontrolle geht es zick-zack auf und neben der Motocross-Strecke Richtung Gatschloch. Dort schiebt sich die Meute natürlich wieder zusammen. Eine sumpfige Rechtskurve führt zu einer Miniauffahrt mit einigen lästigen Baumstumpen. Dort, an diesem lächerlich kleinen Schnapper fahren sie mich in all den ACC-Jahren erstmals vom Motorrad: ich visiere die äusserst linke Spur an. Neben mir zwei engagierte Brüder. Der Herr rechts drängt den Herrn in der Mitte nach aussen – also zu mir! Beide fallen hin und ich mit. Aber die Streckenposten sind fix in Schrems (!) und wuchten die beiden drüber. Obwohl eindeutiges Opfer, bin ich jedoch schon wieder am Weg nach unten und nehme neuen Anlauf. Die Täter sind lange weg und natürlich auch das gesamte Feld. Egal, bin ich halt jetzt Letzter. Die letzte halbe Stunde kommt ja noch. Und die ist entscheidend, hat der Hupfauf gesagt.
Das Rennen war super, hat Spaß gemacht und war jedenfalls eine hervorragende Vorbereitung auf den EnduranceDay 2008. Berlin, wir kommen!
Christians Rennbericht:
Irgendwie ändert sich das bei mir nie! Meine beste Zeit, das sind stets die letzten etwa 40 Minuten. Da komme ich in den Flow, da fällt mir alles leicht, da hab ich Kraft ohne Ende – da hab ich aber meist gar nix mehr mit dem vorderen Mittelfeld zu tun… Neinein, das ist nichts, womit ich hadere! Es ist halt einfach so und ist in Schrems auch heuer nicht anders gewesen.
Die Einführungsrunde (und damit die Kraft) habe ich mir nach ausgiebiger Besichtigung gespart und ich habe die erste Rennrunde im Pulk auch gut überstanden. Meine “Killerrunde”, das war der zweite Umlauf. Da ist mir eine Auffahrt drei Mal hintereinander schlicht nicht gelungen! Und das lag an der Summe meiner technischen Fehler. An meiner nagelneuen Aprilia RXV 450 lag das nicht. Denn dieses Bike hat Kraft und Traktion ohne Ende. Ich hab mich den Rest des Rennens dann auch ein bissl geschämt, dass ich die Auffahrt in Runde 2 derart versemmelt habe. An sowas kann ich tagelang herumkauen!
Doch wie gesagt: die letzten 40 Minuten haben mich (wieder einmal) für alles entschädigt. Mir sind ein paar Überholmanöver sehr gut gelungen, ich hatte die Strecke gut im Griff, keinerlei weitere Probleme und die Kraft hätte durchaus noch ein Stündchen gereicht. Ich schreib das jetzt grad im Brustton der Überzeugung – in ein paar Tagen, bei den 24h in Berlin, werde ich mich vielleicht daran erinnern….
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