(The GGN-Report In English) Die 35. Auflage des ‘Gotland Grand National’ hat eindrucksvoll vor Augen geführt, dass eine vergleichsweise einfache Streckenführung absolut kein einfach Rennen bringen muss. Der schwedische Klassiker auf der Insel Gotland steht zu Recht im WESS-Kalender. Das Wetter hat das Seine dazu beigetragen. Am Freitag-Abend begann es zu regnen, so heftig und ausgiebig, dass schon vor dem Start klar war, dass das ’35. Gotland Grand National’ eines der nassesten und schlammigsten der Geschichte sein würde.

Schwedischer Dreifach-Sieg beim Schweden-Klassiker: Albin Elowson (Husqvarna) gewinnt vor Robert Kvarnstrom (Yamaha) und Ken Bengston (Husqvarna). KTM-Star Taddy Blazusiak schafft sensationell Platz 4.

Insgesamt gehen beim ‘Gotland Grand National’ in den verschiedenen Klassen mehr als 3000 PilotInnen auf die mehr als 20 Kilometer lange Runde. Die meisten davon geballt am Samstag um 12 Uhr 30 beim Start des Hauptrennens. Schon von Beginn weg haben die Local Heros Albin Elowson und Robert Kvarnstrom ihre Erfahrung ausgespielt und sich durch das “Start-Gemetzel” an die Spitze des Feldes gesetzt. Im Ziel stand Elowson an der Spitze eines rein schwedischen Podiums, gefolgt von Robert Kvarnstrom und Ken Bengtson.

“Ich bin unglaublich glücklich über diesen Sieg hier auf Gotland”, sagt Albin Elowson: “Ich wusste, dass ich schnell genug für dieses Rennen bin. Doch man weiß hier nie, was passiert. Ich hatte einen recht reibungslosen Start und habe in diesem frühen Chaos ein paar Überholmanöver versucht. Ich hatte dann ein gutes Duell mit Robert Kvarnstrom. Nach dem ersten Boxenstopp konnte ich dann endlich einen kleinen Vorsprung herausfahren und den dann langsam ausbauen. Ich habe sehr viele Brillen hier gebraucht. Klare Sicht ist enorm wichtig bei diesem Rennen. Ich freue mich sehr, dass ich zeigen konnte, was ich drauf habe. Speziell jetzt, da das GGN Teil der WESS ist.”

Von der Stammbesetzung der “World Enduro Super Series” hat sich KTM-Superstar Taddy Blazusiak mit viel Einsatz an das Podium heran gekämpft. Blazusiak setzte sich gegen den Schweden Sebastian Martensson durch und schaffte es noch auf Platz 4 bei seinem ersten Auftritt bei diesem schwedischen Traditionsrennen: “Bei meinem ersten Start hier unter diesen Bedingungen auf den vierten Platz zu fahren, damit kann ich wirklich zufrieden sein. Das GGN ist ein einzigartiges Rennen und die schwedischen Piloten finden sich hier natürlich exzellent zurecht. Als das Wetter immer schlechter wurde, war mir schon klar, dass sie mehr Erfahrung als ich haben, wie man mit dem Schlamm hier fertig wird. Aber wir haben einen guten Job hier gemacht. Ich hatte nur zwei kleinere Stürze. Das größte Problem war, bei all dem Schlamm eine gute Sicht zu behalten. Das hat mich sicherlich ein wenig Zeit gekostet. Doch wie gesagt, Platz 4 ist gut und ich freue mich darüber.”

Der Führende der “World Enduro Super Series” hatte – wie so viele andere – einen richtig schwierigen Tag in Schweden. Billy Bolt (Husqvarna) wollte seine WESS-Führung natürlich verteidigen, doch war die Chance auf das Podium bereits beim Start dahin. Wegen diverser Schäden musste Bolt an die Box und konnte danach nur noch versuchen, so viele Plätze wie möglich aufzuholen, um den Schaden in Grenzen zu halten. Im Ziel hatte sich Billy Bolt dann bis auf Platz 13 gekämpft: “Ich hatte eine wirklich harte erste Runde. Vor mir ist ein Fahrer gestürzt. Ich konnte zwar anhalten, doch ist dann ein anderer Fahrer in mich hinein gekracht. Später war ich nochmal in einen Crash verwickelt. Ich habe dann versucht, den Schaden selbst auf der Strecke zu reparieren. Das war ein Fehler und hat mich viel Zeit gekostet. Nach dem Boxenstopp konnte ich attackieren und einige Plätze gutmachen. Ich bin zwar ein wenig enttäuscht, doch immerhin habe ich die WESS-Gesamtführung behalten.”

Der Österreicher Lars Enöckl hat beim GGN wahrlich ein großes Herz und Durchhaltevermögen bewiesen.

Der Österreicher Lars Enöckl musste seine Träume vom Podium eigentlich schon ein paar Tage vor dem Start des ‘Gotland Grand National’ ad acta legen. Unmittelbar nach der Ankunft auf Gotland hat ihn ein Virus ans Bett gefesselt. Und so war es schon ein persönlicher Sieg, dass Enöckl am Samstag überhaupt am Start des 7. WESS-Rennens stand. Unter normalen Umständen wäre Lars Enöckl mit Platz 55 nicht zufrieden – diesmal allerdings sehr, wie er auf Instagram mitteilt: “Platz 55 ist weit weg von einem guten Ergebnis, aber es war eine starke Leistung meines Willens! Ich wollte unbedingt starten und zumindest ein paar Punkte für die Meisterschaft holen. Ich habe mir diese Punkte geholt, unter den schwierigsten Bedingungen, die ich jemals erlebt habe.”

Amateurs at Gotland fully sending it in the mud

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Gepostet von Red Bull Motorsports am Samstag, 27. Oktober 2018

Von den Titelaspiranten der ‘World Enduro Super Series’ hatte der Deutsche Manuel Lettenbichler Pech in der allerletzten Runde. Eine Crash kostete den KTM-Piloten viele Plätze, er kam als 43. ins Ziel. Der Spanier Josep Garcia fuhr auf Rang 12 und hat ein paar Punkte auf den Gesamtführenden Billy Bolt aufgeholt. Ein Rennen steht noch aus, dann ist die erste Saison der WESS entschieden. Vor dem ‘Red Bull Knock Out’ in den Niederlanden liegt Billy Bolt 275 Punkte vor Manuel Lettenbichler. Josep Garcia behauptet den dritten Platz nur hauchdünn vor Taddy Blazusiak. Die Entscheidung fällt am 10. November. (c. panny, hubert lafer)

STORY: Next Stop “Red Bull Knock Out” – Robbie Maddison fährt über’s Wasser zum WESS-Finale
STORY: The GGN-Report In English – Albin Elowson Masters The Mud For Gotland Grand National Win.

World Enduro Super Series nach 7 von 8 Runden
1. Billy Bolt (Husqvarna – GB) 4420pts
2. Manuel Lettenbichler (KTM – GER) 4145pts
3. Josep Garcia (KTM – ESP) 3700pts
4. Taddy Blazusiak (KTM – POL) 3675pts
5. Wade Young 3220pts
6. Nathan Watson (KTM – GB) 3103pts
7. Paul Bolton (KTM – GB) 3092pts
8. Graham Jarvis (Husqvarna – GB) 3010pts
9. Jonny Walker (KTM – GB) 2900pts
10. Lars Enockl (Gas Gas – AUT) 2272pts

LINK: Gotland Grand National
LINK: World Enduro Super Series

photos (c) Future 7 Media & Lars Enöckl/Instagram