Ein Mal ist kein Mal – das wird schon eine würdige Dakar. So lassen sich die Kommentare von Dakar-Legende Heinz Kinigadner und Dakar-Sieger Matthias Walkner kurz auf den Punkt bringen. Weil man sich aus “wirtschaftlichen Gründen” mit anderen potentiellen Austragungsländern nicht einigen konnte, hat Dakar-Chef Dakar-Chef Etienne Lavigne ja bekannt gegeben, dass die “Dakar 2019” auf zehn Etappen ausschließlich in Peru stattfinden wird.

Mehr dazu in: Die ‘Dakar 2019’ nur in Peru. Bald Rückkehr nach Afrika?

Matthias Walkner erwartet eine schwierige ‘Dakar 2019’, die ihm nicht unbedingt entgegen kommt.

Der aktuelle Dakar-Sieger Matthias Walkner reagiert im Gespräch mit HartEnduro.at nicht gerade euphorisch. Auch aus taktischen Gründen wäre ihm eine grenzüberschreitende und vielfältigere Dakar sehr viel lieber:

“Peru hat ja auch sehr grüne und fast schon dschungelige Teile. Der Süden aber ist bekanntermaßen sehr sehr sandig. Mal sehen, wie die Route dann ganz konkret durch Peru verläuft. Wie man hört, sollen es nur zehn Etappen sein. Doch in Peru können zehn Tage wirklich brutal sein. Mir haben die vier Tage in diesem Jahr eigentlich mehr als gereicht. Es ist enorm anstrengend und auch sehr gefährlich in den Dünen dort. Der Sand ist extrem weich und unberechenbar. Manchmal sinkt das Vorderrad ohne Vorwarnung ein, als ob es in ein Loch unter dem Sand fiele. Also ein bisschen mehr Abwechslung wäre mir wirklich lieber. Es tut mir ganz speziell auch um Bolivien leid. Also nicht so sehr um’s Wetter dort, aber um die Stimmung und um die Menschen. Und wirklich schade, dass Argentinien und Chile nicht dabei sind. Ich denke schon, dass die Dakar grenzüberschreitend und international sein sollte. Für jetzt ist es mal so. Wir werden sehen, wie es weitergeht.”

Heinz Kinigadner und KTM-Rally-Teamchef Alex Doringer

Die österreichische Dakar-Legende Heinz Kinigadner macht sich um den sportlichen Wert einer Dakar Peru Pur keine Sorgen. Sehr wohl aber sorgt sich der Entdecker und Mentor Matthias Walkners um das langfristige Image dieser legendären Veranstaltung:

“Wie wir in diesem Jahr gesehen haben, ist Peru perfekt geeignet für richtig gute Dakar-Etappen. Es hat alles, was man für diese Rally braucht. Ich bin mir also sicher, dass es auch nur in Peru eine super schwierige, wertige und tolle Dakar werden kann. Aber in meinen Augen gehört es schon zum Wesen der Dakar, dass es ein länderübergreifendes Rennen ist, das ganze Kontinente durchquert. Die Dakar ist in ihrer DNA mehr als die Tunesien-Rally oder die Marokko-Rally oder alle Rennen, die nur in einem Land stattfinden. Die Lösung jetzt tut dem Image der Dakar also sicherlich nicht gut. Sportlich werden sie 2019 ganz bestimmt eine sehr sehr gute Dakar zusammenbringen. Aber im großen Bild tut das der Dakar gar nicht gut.” (c. panny, hubert lafer)

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photos (c) Duda Bairros & José Mário Dias & Rally Zone