Zum bereits zweiten Mal tauscht KTM-Österreich-Geschäftsführer Chris Schipper seinen Schreibtisch, Excel-Tabellen und Vertriebsdaten gegen den Blick auf das Roadbook der “Hellas Rallye”. Diese deklarierte Einsteiger-Rally bietet ein fixes Bivouac rund um das Rally-Hotel, kurze Verbindungsetappen und sehr viel von dem, worum es eigentlich geht: rasante Sonderprüfungen, mit teils kniffligen, aber stets lösbaren Navigationsaufgaben. Das Alles in der herrlichen Kulisse der griechischen Meeresküste bis hinauf in das Hochland des Peloponnes: “Es ist ein riesengroßes Abenteuer, das dir ewig in Erinnerung bleibt”, sagt Chris Schipper: “Ich finde es einfach cool, dass man in den Tag startet und keine Ahnung hat, was einen erwartet. Und am Abend im Ziel hat man so unglaublich viele Eindrücke und es gibt so Vieles zu erzählen; starke Bilder, die man nie vergisst. Das kann einem Rallyfahren auf Amateur-Niveau hier absolut geben. Und das alles zu überschaubaren Kosten, perfekt organisiert vom Kini-Team. Ein absolut traumhafter Sehr-Aktiv-Urlaub.”
Bei seinem Rookie-Auftritt im vergangenen Jahr konnte sich Chris Schipper in der Overall-Wertung auf Platz 23 klassieren. Ungefähr dort steckt er sich sein Ziel auch in diesem Jahr. Wobei er diesmal einige Anfängerfehler vermeiden will: “Ganz anders will ich vor allem den ersten Tag angehen. Im letzten Jahr bin ich hurtig im Enduro-Modus mit Vollgas in die erste Sonderprüfung gestartet. Doch braucht es ein wenig, um in die Rally zu finden. Es braucht Zeit, bis man den richtigen Rhythmus zwischen dem Blick auf’s Roadbook und dem Blick auf die Strecke findet. Ich habe mich vergangenes Jahr mit zu-schnell-zu-viel-wollen zwei Mal ordentlich verfahren. Und es ärgert mich heute noch. Wenn ich mir das diesmal ersparen kann, dann bin ich schon sehr zufrieden. Die ‘Hellas Rallye’ dauert sieben Tage. Man muss also nicht schon am ersten Tag volles Rohr fahren.” Eine weitere Lehre aus seinem ersten Hellas-Auftritt ist der Vorsatz, bestenfalls 95% des eigenen Könnens abzurufen und nie in Gefahr zu kommen, über die fahrerischen Grenzen zu gehen: “Das Problem ist, dass einem selbst kleinste Kleinigkeiten die ganze Rally verderben können. Wenn man einmal wegrutscht, könnte unbemerkt ein Kabel oder ein Sensor beleidigt worden sein. Das kann sich mit der Zeit zu einem echten Schaden entwickeln, der dann aber unglaublich schwierig zu finden ist. Und das kann dann brutal viel Zeit kosten. Ich will also Fehler tunlichst vermeiden, das Motorrad so weit wie möglich schonen, keinen Blödsinn machen und das Risiko minimieren.”
Was beim zweiten Mal am Peloponnes ganz bestimmt besser funktionieren sollte, ist die Lektüre des Roadbooks. Das hatte Chris Schipper vergangenen Jahr zu Beginn nicht restlos im Griff: “Ich hatte letztes Jahr zwar eine gute Kondition und hatte auch viel am Motorrad trainiert. Die Roadbook-Symbole habe ich mir damals aber erst im Flugzeug genauer angesehen. Vor allem am ersten Tag hat sich mir die Bedeutung mancher Symbole erst eröffnet, als ich an die Stelle kam. Das war learing by doing auf manchmal eher unsanfte Art. Diesmal sollte ich Rally um einiges besser lesen können.” (c. panny, hubert lafer)
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photos (c) KINI & Schipper