Aus österreichischer Sicht brachte der Final-Tag der “Red Bull Romaniacs” eine gute und eine weniger gute Nachricht. Zweifellos sehr erfreulich ist, dass beide Österreicher in der Goldklasse durchgekommen und mehr als respektabel klassiert sind. Der junge Salzburger Michael Walkner fährt bei seinem ersten Gold-Start auf den elften Gesamtrang. Der Niederösterreicher Dieter Rudolf kämpft sich auf seiner KTM auf den 13. Gesamtrang. Verletzungsbedingt konnte Dieter Rudolf am letzten Renntag nichts mehr zusetzen und musste Walkner im freundschaftlichen Kampf um den Titel “Bester Österreicher” ziehen lassen.
Dieter Rudolf: “Auch der letzte Tag war richtig brutal. Das Wetter war furchtbar. Es hat eigentlich fast durchgehend geregnet. Die Schulter hat extrem weg getan. Es ist von Anfang an irgendwie nichts so richtig gut gelaufen. Kurz vor dem Service-Punkt waren die Schmerzen dann so stark, dass im Grunde nichts mehr gegangen ist. Ich habe versucht, so zu fahren, dass ich Schläge und zu große Belastungen vermeide. Das ist ein anderes Fahren. Da kann man natürlich nicht mehr attackieren. Am Service-Punkt hat mich der Arzt behandelt, das hat die Schmerzen eine Zeit lang fast komplett weggedrückt. Da konnte ich wieder pushen und bei den nächsten schweren Stellen war ich wieder dran an Michael Walkner. Das Problem aber war, dass einige Passagen nur mit Helfern möglich waren, die hatten vor mir aber schon 12 oder 13 Leute raufgezogen, die waren genau so fertig wie ich. Jetzt bin ich dort sicherlich länger gehangen als die Fahrer vor mir. Und man muss schon auch sagen, dass die Strecke bei dem Regen heute stellenweise eigentlich unfahrbar war. Manche Stellen, vor allem bergab, waren einfach nur saugefährlich. Da muss man sich bei diesen Bedingungen schon die Frage stellen, ob es sinnvoll ist, derartige Passagen im Rennen zu belassen.”
“Später hat es wieder voll zu schütten begonnen. Als ich dann durch ein Schlammloch fuhr, hat es plötzlich einen Kracher in der Schulter gemacht, die Schmerzen waren extrem! Und ab diesem Zeitpunkt ist gar nichts mehr gegangen. Ich bin dann quasi nur mit einer Hand bis zum Zielhang gefahren. Es war aber unmöglich, diese Auffahrt zu nehmen. Ich konnte mich ja eigentlich kaum auf dem Motorrad halten. Ich bin also einfach so ins Ziel gerollt und habe dafür zehn Minuten Zeitstrafe kassiert. In der Gesamtwertung bin ich nun auf dem 13. Platz. Eigentlich bin ich super zufrieden, dass mein erster Auftritt in der Gold-Klasse insgesamt so gut gelaufen ist. Aber dieses Ende fühlt sich schon niederschmetternd an. Es hätte ein toller Tag sein können, aber offenbar habe ich mich gröber an der Schulter verletzt. Also bleibt unterm Strich, dass ich die ‘Romaniacs’ gefinisht hab. Das Ergebnis ist sehr ok, wie ich glaube. Ich bin wirklich zufrieden. Alles andere muss ich jetzt mal sickern lassen.”
Dieter Rudolfs erster Weg zurück in Österreich wird ihn zum Arzt führen, um die lädierte Schulter gründlich untersuchen zu lassen. Es wird auch von dieser Diagnose abhängen, ob er die “Red Bull Romaniacs” als gelungenes Gold-Debut betrachtet, oder als Rückschlag zu den Akten legt. (c. panny, hubert lafer)
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photos (c) Future7Media & Attila Szabo & Mihai Stetcu/Red Bull Content Pool