Mit 474 Startern in die neue Saison
Der KTM KINI Alpencup 2017 hatte vor dem Start alles andere als gute Aussichten. Wetteraussichten nämlich. Am Ende hat alles aber mehr als gut geklappt. Hier der Bericht der Alpencup-Macher vom ersten Event in Südtirol.

Superlative werden gerne strapaziert, aber in diesem Fall trifft es nur dies auf den Punkt –  Wetterkapriolen, Fahreranzahl, Zuschauer, Stimmung, Action, Programm und nicht zuletzt Arbeitseinsatz der Organisatoren – wirklich alles auf Level Superlative – no more words!!

Prolog – Fahnen auf Halbmast und die Hoffnung stirbt zuletzt…

Ende April und alles versinkt in tiefes Schneetreiben – da hilft nur noch blindes Vertrauen in den Wetterbericht, der bestes Wetter gerade für Samstag und Sonntag ankündigt und das Programm weiterlaufen lassen wie geplant. Fazit: Wetterbericht hält und schlussendlich alles richtig gemacht, was mit einem wahnsinnigen Erfolg belohnt wurde. Auch die 474 Fahrer vertrauen den Entscheidungen, lassen sich vom Wetter nicht abhalten und strömen in Scharen nach Lüsen hoch über Brixen in Südtirol um den KTM KINI Alpencup 2017 gebührend zu eröffnen.

Samstag – Tag 1: Schnee, Matsch, Schlamm und schlussendlich perfekte Bedingungen…

Was soll man sagen nach solchen Wetterkapriolen? Freitag tiefstes Schneetreiben und geschlossene Schneedecke auf dem Streckenareal. Darauffolgend eine Frostnacht, die den Atem bei der morgendlichen Anmeldung gefrieren ließ. Nichts desto trotz standen 174 Fahrer voll motiviert bereit, die Strecke aller Unbillen zum Trotz unter die Räder zu nehmen. Aber wie es dann der Sprecher bei der Preisverteilung sagte: „Ein Fußballspiel wäre wohl schon längst abgesagt worden….!“
Der Tag lieferte dann auch alle Bedingungen, die es so geben kann. Trotz Verschiebung um eine Stunde kamen die ersten Gruppen in den „Genuss“ einer teilweise schneebedeckten/gefrorenen Strecke, die eine gefühlvolle Gashand verlangte. Darauffolgend verwandelte der immer stärkere Sonnenschein alles in eine Schlammpackung, bevor die Temperaturen endlich für perfekte Streckenbedingungen sorgten. Vor allem bei den ersten Rennläufen nach der Mittagspause mit zugehöriger Streckenpräparation ein sichtlicher Genuss, bevor sich die Verhältnisse aufgrund des Rennbetriebes wieder in anspruchsvolleres Niveau, sprich zerbombte Strecke mit zahlreicher Steineförderung wandelte. Insgesamt aber alles palletti und am Abend ein Gesamtgrinser auf den Gesichtern der Teilnehmer, was wohl auch ein Mitgrund für die gewaltige Stimmung bis in die Morgenstunden im randvollen Festzelt sorgte…..

300 – Racing bis zum Abendrot
Nicht die 300 Spartaner sind gemeint, die sich zusammen mit König Leonidas gegen eine Übermacht der Perser stellten, sondern die 300 Verwegenen, die am Sonntag die Startgatter bis auf den letzten Platz füllten und den tausenden Zuschauern Action bis zum Abwinken boten. Scheinbar in Windeseile hatten sich die Topbedingungen vom Samstag verbreitet und so strömten am Sonntag die Teilnehmer aus allen Winkeln nach Lüsen. Alleine in der Super/Inter/HobbyClass standen sich 284 Fahrer gegenüber und die 16 Starter der 85ccm rundeten das Bild genau auf jene genannten 300. Das machte ein wenig schwitzen, zumal die vorangegangene Nacht für manch einen ziemlich kurz war, aber Jedermann auf seinen Posten und alles nach Plan für das Sonntagsprogramm….

Unschlagbar
Als Mann des Wochenendes verlässt Luca Borz den Ort des Geschehens und nimmt die begehrtesten Trophäen der MX2 und SuperClass mit nach Hause. Das Gesamtpaket Luca Borz erwies sich trotz Teilerfolgen seiner Mitstreiter wieder einmal als unüberwindbare Hürde. Borz ein Kämpfer bis zur letzten Sekunde und speziell wenn es ums Überrunden geht, ein ausgefuchster Gasgeber. Daneben hat er seine ungestüme Art der Anfangsjahre sichtlich im Griff, wartet auf seine Chance und schlägt dann unbarmherzig zu. Konnte ihn Jakob Thurner im ersten Lauf der MX2 mit famoser Fahrt noch biegen, war es fortan geschehen mit den Spielereien. Auch Florian Hellrigl, der Lauf 1 in der sonntäglichen SuperClass bis Rennmitte anführte, musste sich schlussendlich Borz geschlagen geben. Am Ende standen grandiose Rennen und jede Menge Werbung für den MX-Sport zu Buche. Zudem harrten tausende Zuschauer an beiden Renntagen wirklich bis zum letzten Rennen aus und selbst bei der Preisverteilung sprengten die Massen jeden Maßstab.


Unterm Strich ist die Bilanz positiv

Action natürlich an allen Ecken und Enden mit gesamt 474 Startern, aufgeteilt auf 10 Klassen mit 28 Rennläufen gibt es nicht viel Zeit zum Luftholen. Aber was kann man sich noch mehr wünschen – nach furchterregender Prognose und Wetterkapriolen zum Davonspringen machten die Organisatoren eine Punktlandung mit dem ersten Rennen zum KTM KINI Alpencup 2017 und ein wahrlich denkwürdiger Auftakt ging hier in Lüsen hoch über Brixen in Südtirol über die Bühne. Bereits am 13./14. Mai startet das 2. Rennen in Kundl/Tirol. (bernhard walch)

LINK: Alle Ergebnisse bei www.endurocross.at

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