Walter Feichtinger muss verletzt aufgeben
Wie versprochen haben die Österreicher am zweiten Bewerbstag der 'FIM Six Days of Enduro' (ISDE) in Košice in der Slowakei voll angegriffen. "Die Sonderprüfungen hier sind extrem schnell", sagt Enduro-Staatsmeister Patrick Neisser: "Wir analysieren die Linie der WM-Topstars sehr genau und wir sind da mit unseren Zeiten absolut in Schlagdistanz." Die Angriffsfreude der Österreicher hat am Dienstag aber einen jähen Dämpfer erlitten.
Denn der Mattighofener Walter Feichtinger musste verletzt aufgeben. Auf der Verbindungsetappe zwischen der zweiten und der dritten Sonderprüfung bekam sein Motorrad auf einer Bodenwelle einen Schlag – derart heftig und unglücklich, dass sich der Oberösterreicher den erst vor Kurzem ausgeheilten rechten Daumen erneut brach: "Ich bin die Sonderprüfung und die Etappe noch zu Ende gefahren. Doch dann musste ich leider aufgeben", sagt Feichtinger: "Diese Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen. Doch ich konnte den Lenker nicht mehr festhalten."
Walter Feichtinger bricht sich den Daumen und muss die ISDE aufgeben.
Bernhard Schöpf in der Servicezone. Am Dienstag hatte er mit einem Kupplungsdefekt zu kämpfen.
Nach Walter Feichtingers verletzungsbedingtem Ausfall ist Österreichs Enduro-Nationalteam auf fünf Piloten geschrumpft. Mit der Konsequenz, dass man an den verbleibenden vier Wertungstagen kein Streichresultat mehr anschreiben kann. Denn in die Wertung der ISDE werden jeden Tag nur die fünf schnellsten Zeiten eingerechnet. Fällt ein Pilot aus, so fällt auch das Streichresultat weg. "Das ist natürlich allen im Team bewusst", sagt Österreichs Enduro-Teamchef Christopher Schipper: "In dieser Situation wollen wir den Druck auf das Team aber nicht noch weiter erhöhen. Darum haben wir uns die Gesamtwertung diesmal nicht allzu genau angesehen." Da ist Österreich um einen Platz zurück auf den 14. Rang gerutscht. Das lag auch an der Reparaturzeit, die Bernhard Schöpf benötigte, um einen Kupplungsdefekt zu beheben.
Patrick Neisser: "Wir analysieren die Linie der WM-Topstars sehr genau."
Michael Staufer hat die Sturzfolgen vom Montag gut weggesteckt. Am Dienstag wieder sehr, sehr schnell.
Christopher Schipper bleibt jedenfalls optimistisch: "Wir werden uns sicher nicht verstecken. Denn unsere Teilzeiten sind hervorragend. Und wir wollen weiter auf jedem Abschnitt so nah wie möglich an den schnellsten Enduro-Piloten der Welt bleiben." Denn für jeden des verbliebenen Quintetts Matthias Wibmer, Mario Hirschmugl, Patrick Neisser, Bernhard Schöpf und Michael Staufer ist eine der begehrtesten Auszeichnungen der 'ISDE' in Griffweite. Nämlich die Goldmedaille, die man bekommt, wenn die Zeitdifferenz zum jeweiligen Klassensieger nicht mehr als 10 Prozent beträgt: "Bisher sind unsere Zeiten so, dass diese Goldmedaille absolut möglich ist", sagt Patrick Neisser: "Und dafür kämpfen wir bis zur letzten Sonderprüfung."
Vollgas für eine Goldmedaille: Matthias Wibmer hält den Zeitabstand zur Spitze so eng wie möglich.
Markus Geier in voller Fahrt. Österreich Junioren liegen in der 'Junior Trophy' auf Platz 12.
Nach Tag 2 der 'FIM Six Days of Enduro' führt Australien vor den USA und Frankreich. In der 'Junior Trophy' liegt ebenfalls Australien an der Spitze, gefolgt von Schweden und Frankreich. (c. panny, hubert lafer)
IG.G-STORY: Tag 3 – Österreich springt auf Platz 9
IG.G-STORY: Tag 1 – voll motiviert & voll eingeschlagen