Hauchdünne Zeitabstände beim ÖM-Saisonstart
Mit einem wahren Enduro-Fest und zwei neuen Siegern ist die Enduro-Staatsmeisterschaft am vergangenen Wochenende in die neue Saison gestartet. Erstmals seit gut 20 Jahren ist es in der Buckligen Welt in Niederösterreich gelungen, wieder einen Enduro-Bewerb nach dem klassischen, international üblichen Modus auf österreichischem Boden durchzuführen. Die Organisatoren haben dafür eine gehaltvolle 70km-Runde zwischen Stang und Kirchschlag angelegt, die am Samstag drei Mal und am Sonntag zwei Mal zu absolvieren war.
Das Sieg-Erlebnis haben sich die 21jährigen Zwillingsbrüder Walter und Michael Feichtinger geteilt. Walter Feichtinger hat den ÖM-Lauf am Samstag auf KTM für sich entschieden. Sein Bruder Michael hat auf Husqvarna das Rennen am Sonntag gewonnen: „Es ist schon eine aufregende Sache, wenn man schneller ist als zum Beispiel Patrick Neisser oder Matthias Wibmer“, sagt Michael Feichtinger. Und sein am Samstag siegreicher Bruder Walter glaubt zu wissen, weshalb sie beide brüderlich zugleich zu ÖM-Siegfahrern gereift sind: „Wir haben in der Winterpause so viel Kraft und Ausdauer trainiert wie nie zuvor. Und wir sind beide auch schon sehr früh im Jahr wirklich oft auf dem Motorrad gesessen.“
Walter Feichtinger gewinnt am Samstag: "Viel Kraft und Ausdauer trainiert."
Mit gemischten Gefühlen blickt Titelverteidiger Patrick Neisser auf die ersten beiden ÖM-Läufe zurück. Zwei Mal Platz 5 ist weniger als er erwartet hat: „Doch jeder Punkt ist wichtig. Und für den Anfang der Saison mit neuem Material ist es ein recht solider Start.“ Nach zwei Fahrtagen mit 350 Kilometern und sechs Sonderprüfungen hatte er insgesamt nur knapp mehr als fünf Sekunden Rückstand: „Vier Sekunden davon habe ich bei einem Ausrutscher beim ersten Cross-Test aufgerissen. Auf diesem Niveau ist das schon eine halbe Ewigkeit, wie man sieht.“
Michael Feichtinger nach seinem Sieg am Sonntag: "Aufregend, wenn man schneller als Neisser ist."
Wie eng es an der Spitze zugeht, zeigt die Tatsache, dass am Sonntag zwischen dem Sieger Michael Feichtinger und dem drittplatzierten Bernhard Schöpf nur 67 tausendstel Sekunden lagen. Dieser dritte Platz (hinter Michael Feichtinger und dem nimmermüden Rudi Pöschl) war für den regierenden Junioren-Staatsmeister Schöpf das versöhnliche Ende eines durchwachsenen Starts in die neue Saison. Denn am Samstag hat der KTM-Pilot zusammen mit Matthias Wibmer (Husqvarna) einen Kontrollpunkt verpasst und dafür die Höchststrafe ,Disqualifikation‘ ausgefasst.
Matthias Wibmer, Patrick Neisser und Bernhard Schöpf starten zusammen in die Saison 2015.
Das wohl beachtlichste Comeback in der ÖM hat Mario Hirschmugl gefeiert. Der Kapfensteiner musste verletzungsbedingt 18 Monate lang pausieren. Bei seiner Rückkehr hat er in Stang die Tagesränge 6 und 7 angeschrieben. Viel mehr freut ihn aber seine Leistung auf der MX-Strecke: „Ich konnte an beiden Tagen beim Motocross-Test die schnellste Zeit hinlegen! Beim Enduro-Test hatte ich noch nicht ganz die Sicherheit. Aber insgesamt war das ein Wahnsinnscomeback für mich!“
Titelverteidiger Patrick Neisser: "Ein recht solider Start."
Nach der gelungenen Premiere in der Buckligen Welt betritt die ÖM schon am kommenden Wochenende wieder enduristisches Neuland. In Möderbrugg am Fuße der Niedern Tauern findet am 18. April schon der dritte Saison-Lauf statt. Im Rahmen der ,Enduro Trophy‘ geht es auf einer komplett neuen Strecke 15 Kilometer pro Runde über drei Berge. Die ersten Testfahrten lassen ein technisch anspruchsvolles und kräfteraubendes Rennen erwarten. (c. panny, hubert lafer)
INFO: Die IG.G-Presseaussendung nach dem KickOff in Stang
LINK: Die Enduro ÖM auf Facebook
IG.G-STORY: Perfektes Enduro-Wochenende in der Buckligen Welt (13. April 2015)