Enduro Masters: Titelverteidiger startet mit Handicap
In der Enduro Masters-Rennserie hat im vergangenen Jahr die junge Garde des MSC Mattighofen den Ton angegeben. Als Titelverteidiger in Österreichs längster Offroad-Serie geht der 21-jährige Husqvarna-Pilot Florian Reichinger aus Munderfing in die Saison 2016. Sie beginnt am 16. und 17. April mit dem „Stone Masters“ im burgenländischen Wimpassing.
„Schau ma mal“, sagt Florian Reichinger mit Blick auf die kommende Saison. Die Zurückhaltung des sympathischen Oberösterreichers hat durchaus einen Grund. Nachdem ihm im Vorjahr gleich zu Saisonbeginn ein Bänderriss im linken Knöchel zu schaffen machte, ist es diesmal das Knie. Beim Hallentraining Mitte Jänner zog sich Reichinger einen Kreuzbandriss zu. Nur wenige Tage später wurde unter der fachkundigen sporttherapeutischen Anleitung von STEP Lochen mit einer ausgeklügelten Therapie und einem speziell abgestimmten Training begonnen. „Ich bin echt zufrieden, das schaut jetzt wirklich sehr gut aus. Ohne Robert Schimmerl und Bernhard Stöckl von STEP Lochen wäre das nie so schnell gegangen“, erzählt der Munderfinger von enormen Fortschritten. Seit rund drei Wochen sitzt er auch schon wieder auf dem Motorrad.
Trotz lädiertem Knie zählt Reichinger in der Klasse Profi Einzel jedenfalls wieder zum Favoritenkreis. Zu seinen härtesten Widersachern wird Markus Geier gehören. Der 21-jährige KTM-Pilot aus Schalchen war im Vorjahr starker Dritter in der Gesamtwertung. Und dann wäre da noch der Vorchdorfer Kevin Mittendorfer (Husqvarna). Der 23-jährige ehemalige Trial-Juniorenstaatsmeister hat im Vorjahr seine erste Enduro-Saison bestritten und dabei eine tadellose Vorstellung gezeigt.
Florian Reichinger will sich auch mit lädiertem Knie reinknien.
Der riesige Steinbruch in Wimpassing ist dem Fahrerfeld zwar bestens bekannt, präsentiert sich durch den laufenden Abbau aber jedes Jahr in einem neuen Gesicht. „Obwohl die Streckenführung keine radikalen Veränderungen zu den Vorjahren aufweist, wird sie über weite Strecken neu sein“, sagt Enduro Masters-Schirmherr Joe Lechner. Auch neue Tücken wird die rund 10 Kilometer lange Rennrunde parat haben: Wo es nach einem Graben früher nur rund sieben Meter steil bergauf ging, sind es jetzt 15 Meter, die es in sich haben. „Diese Passage kann auch umfahren werden. Wer sich traut, kann sich mit der direkten Linie aber wertvolle Zeit holen“, so Lechner.
Von den fünf Rennen im „Enduro Masters“-Kalender zählen vier zur Wertung der Österreichischen Enduro-Staatsmeisterschaft. Anders als in den vergangenen Jahren gibt es heuer nur mehr an den Samstagen für die Sprintwertung (fünf Runden) ÖM-Punkte. Die ÖM-Fahrer können daher bei den Masters-Klassikern sowohl in der Einzel- als auch in der Teamwertung starten. (harald wetzelsberger, www.vollewaesch.com )