FIM-Gericht kippt Sixdays-Entscheidung: Australien ist Team-Weltmeister
Am grünen Tisch eines Sportgerichts der FIM ist Australien mit knapp zwei Monaten Verspätung nun doch offiziell zum ISDE-Champion 2015 erklärt worden. Denn Frankreich – der „Weltmeister bis auf Widerruf“ – ist durch die Entscheidung des Sportgerichts auf den letzten Platz zurückgereiht worden. Damit endet die unrühmliche Affäre um eine verpasste Durchfahrtkontrolle schlussendlich doch regelkonform. Österreichs Enduro-Nationalteam macht einen Sprung auf den zehnten Gesamtrang.
Der lange Weg zum Endresultat am Grünen Tisch in Paris begann am 9. September, am dritten Wertungstag der ’FIM Six Days of Enduro' (ISDE) in Košice in der Slowakei. Acht Piloten hatten da eine Durchfahrtskontrolle verpasst und wurden von der Jury vor Ort regelkonform disqualifiziert. Die Folge war, dass die betroffenen Teams von Frankreich, Spanien, der USA und Großbritannien in der Gesamtwertung ans Ende rasselten. Ausgesprochen überraschend wurde den diversen Einsprüchen durch ein Machtwort aus der FIM-Zentrale in Paris aber stattgegeben. Ganz am Ende stand das französische Enduro-Team als umstrittener provisorischer Sieger bei der Abschlussfeier recht alleine am Festplatz. Knapp zwei Monate später sind die Einsprüche jetzt jedoch endgültig abgewiesen worden – die ursprünglichen Disqualifikationen wurden bestätigt. Damit ist Australien der Teamweltmeister 2015. Platz 2 geht an Italien, Dritter ist Finnland.
Doppelter 10er: Patrick Neisser (links) schafft mit dem Team in der 'World Trophy' Platz 10. Michael Feichtinger (rechts) und seine Kollegen haben diesen Platz auch in der 'Junior Trophy' geschafft.
Auch Österreichs Enduro-Nationalteam macht einen Sprung nach vorn. In der Gesamtwertung belegt Österreich Platz 10 und kann sich zum zweiten Mal in Folge in den Top10 etablieren. Österreichs Teammanager Christopher Schipper ist vor allem zufrieden, dass die ISDE am Schluss doch regelkonform entschieden wurde: „Das Regelment und die sportliche Fairness haben gesiegt! Dies stimmt uns mit Freude und Zuversicht, da Österreich nun verdient und erneut auf Platz 10 steht. Generell ist zu sagen, dass sicher auch die FIM daraus etwas gelernt hat und fragwürdige Entscheidungen am grünen Tisch unserem Sport schaden. Dem Publikum und den Fans geht es um Racing! Entscheidungen bei Verstößen müssen sofort fallen. Thema erledigt! Jetzt zählt wieder der Sport und die Vorbereitung auf 2016 in Spanien mit Enduro Werksfahrer Pascal Rauchenecker, vielleicht als neuer WM-Star!“ (c. panny, hubert lafer)
INFO: Die FIM-Pressemitteilung im Wortlauf (Englisch)