Das Salz als Motor-Killer
Der zweite Teil der Marathon-Etappe 7/8 hat das Feld gnadenlos ausgesiebt. Nicht jedoch, weil die Strecke so schwierig war. Vielmehr haben nächtliche Regenfälle den vermeintlich staubtrockenen und schnellen Salzsee zu einer Salzsuppe gemacht. "Das Salzwasser steht anscheinend einen halben Meter hoch", hat Heinz Kinigadner berichtet: "Da brauchen alle viel Glück."

Im Rückblick hatte Matthias Walkner Glück. Denn er hat sein Bike ins Ziel gebracht. Mit großer Mühe, aber doch. "Heute war es ziemlich schlecht, wir waren alle durchnässt als gestartet wurde", so Walkner nach seiner späten Zielankunft als 54ster mit 1:40 Stunden Rückstand: "Nach dem Start ging es 140 Kilometer durch einen Salzsee, wo ich insgesamt nur dreimal kurz nicht Vollgas fuhr. Leider hat das Wasser auch meiner Elektrik zugesetzt. Ich musste einige Male stehen bleiben und alles abstecken und kontrollieren, bis ich endlich den Fehler gefunden habe. Das Motorrad wurde arg in Mitleidenschaft gezogen, der Motor ist ziemlich laut und hat nicht mehr die volle Leistung – aber zum Glück bin ich im Ziel!"

Matthias Walkner bleibt im Rennen: "Am See war es wie Eistanzen, wenn man vom Gas gegangen ist."


Das Salz hat vor allem die Kühler verlegt und die Elektrik zerstört.

Glück hatte auch der vierfache Dakar-Sieger Marc Coma. Zwar ist auch sein Motorrad schwer in Mitleidenschaft gezogen worden, doch hat er es mit Hilfe seines Adjutanten Jordi Viladoms geschafft, das Bike beim Tankstopp notdürftig zu entsalzen und zu starten. Marc Coma hat das Ziel als Neunter erreicht – 7:37 Minuten hinter Tagessieger Pablo Qunitanilla (KTM). Coma übernimmt damit die Gesamtführung. Sein Adjutant Jordi Viladoms kann ihm aber nicht mehr helfen. Er musste die Dakar aufgeben. 

"Es war sehr schwierig, doch wir haben es geschafft." Marc Coma verliert seinen Adjutanten und übernimmt die Gesamtführung.

Die dicke Salzkruste auf dem Motor und speziell den Kühlern hat der Honda von Joan Barreda Bort gar nicht gut getan. Der bis dahin Gesamtführende musste am Seil ins Etappenziel geschleppt werden. Sein erster Dakar-Sieg ist damit in diesem Jahr unmöglich. Das heißeste Eisen für Honda hat jetzt Paolo Goncalves im Feuer: er liegt knapp mehr als neun Minuten hinter Marc Coma auf Platz Zwei der Gesamtwertung.

Die Entsalzer: die KTM-Mechaniker hatten jede Menge zu tun, um die Motorräder wieder herzustellen.

Die Etappe von Uyuni nach Iquique sollte ursprünglich eine 781 Kilometer lange Wertungsprüfung haben. Wegen der schwierigen Bedingungen ist sie jedoch nach 378 Kilometern weitestgehend neutralisiert worden. Lediglich die letzten 38 Kilometer wurden wieder gezeitet. (quelle: ktm & ig-gatsch) 

IG.G-ONBOARD mit Matthias Walkner, 11. Jänner 2015 
IG.G-ONBOARD mit Matthias Walkner, 13. Jänner 2015

LINK: Dakar 2015
LINK: Matthias Walkner Blog auf redbull.com
LINK: Matthias Walkner auf Twitter
LINK: Matthias Walkner

LINK: KINI
LINK: KTM

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