Walzers 'Six Days'-Verletzungen schwerer als angenommen
Nur unter Schmerzen hat Enduro-Staatsmeister Bernhard Walzer bei der ISDE durchgehalten und zum größten Österreichischen Erfolg seit mehr als 20 Jahren beigetragen. Zurück in der Heimat haben gründliche Untersuchungen nun gezeigt, dass er sich bei seinem Crash am vorletzten Wettkampftag auch einen Brustwirbel gebrochen hat.

Die gute Nachricht ist, dass keine Operation nötog ist. Doch jede Menge Schonung. Bei seinem folgenschweren Sturz einen Tag vor dem ISDE-Finale hat sich Bernhard Walzer nicht nur großflächige Prellungen zugezogen, sondern auch einen Bruch des 7. Brustwirbels: "Ich hab's übertrieben", sagt Walzer über die verhängnisvollen Sekunden: "Ich habe mich von den großartigen italienischen Fans hinreißen lassen und bin die Sektion extra scharf angefahren." Nach einem etwa 30 Meter weiten Sprung bergab hat Walzer die falsche Spur und ein tiefes Loch erwischt: "Ich habe einen Schlag bekommen, bin einige Meter irgendwie noch am Vorderrad gefahren, dann hat die Physik gewonnen und ich bin böse vorne abgeflogen." Wohl der schlimmste Crash seiner Karriere, sagt Walzer: "Ein Wunder eigentlich, dass da nicht mehr passiert ist."

Bernhard Walzer: "Ich wollte nicht, dass das Team so früh einen Mann weniger hat."

Schon vor diesem bösen Einschlag ist Bernhard Walzer "sehr sehr technisch" gefahren, weil er den linken Fuß praktisch nicht belasten konnte. Am zweiten Wettkampftag hat er in voller Fahrt plötzlich einen Schlag gespürt und sich ohne Sturz am linken Fuß verletzt. Zwei gebrochene Mittelfußknochen – das war die erste Diagnose spätnachts in Olbia: "Um drei Uhr in der Früh habe ich beschlossen, dass ich weiter fahre. Ich hätte es mir mein Leben lang vorgeworfen, es nicht zumindest probiert zu haben." Auch hier darf es nach der Untersuchung in Österreich mehr sein: tatsächlich sind drei Mittelfußknochen gebrochen. Damit endet Walzers aktive Rennkarriere um zwei Rennen früher als geplant: "An diese 'Six Days' werde ich mich noch sehr lange erinnern", lacht er im IG.G-Interview.

Auch nach dem Rücktritt vom aktiven Rennsport könnte Walzer weiterhin noch mit der ISDE zu tun haben. Viele würden ihn derzeit fragen, sagt er, ob er in Zukunft als Team-Manager zu Verfügung stehe: "Das ist nicht auszuschließen", sagt Bernhard Walzer: "Ich bin irrsinnig mit dem Sport verbunden, habe fünf Mal an der ISDE teilgenommen und habe sie fünf Mal im Ziel beendet. Ich könnte sicher einiges an Erfahrung einbringen." (c. panny) 

IG.G-STORY: 'Six Days' – Österreich nach 21 Jahren wieder in den Top 10

LINK: KTM Walzer

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