Alfredo Gómez Cantero: Intensiv-Training in der Toskana
Wie können die Besten noch besser werden? Wer am Erzberg und bei der 'Red Bull Romaniacs' auf's Podium fährt, dessen Fahrtechnik ist zweifellos nahezu perfekt. Und doch sind auch Spitzenpiloten darauf angewiesen, immer wieder Details und Facetten ihrer Fahrweise zu analysieren, wo noch Luft nach oben ist – wo auch der Könner noch mehr können könnte. Ein Training dieser Art hat Alfredo Gómez Cantero vergangene Woche in Italien absolviert. Zusammen mit den Rennsport- und Entwicklungs-Experten seines Reifenaustatters 'GoldenTyre' hat der Husqvarna-Rennsportler Entwicklungsarbeit in Stilfragen geleistet.
"Das waren zwei großartige Tage in Italien", sagt Alfredo Gómez Cantero nach dem Intensiv-Training mit Marco Caribotti und Cristian Antoniotti von 'GoldenTyre'. Diese beiden haben viel Erfahrung darin, extrem gute Piloten noch besser werden zu lassen. Caribotti und Antoniotti sind dereinst als Teamchef und Ingenieur die Macher des 'Flite'-Teams gewesen, unter dessen Betreuung Graham Jarvis zum unumschränkten Herrscher der Xtreme-Szene reifte. Seit damals nennen sie ihr Trainingsareal in der Nähe von La Spezia 'Fliteland'. Seit damals haben sie einigen Piloten in dieser unglaublich rutschigen Gegend bei der Detail-Analyse geholfen. "Marco hat mir viel Input zu meinem Stil gegeben", sagt Cantero: "Und Cristian hat mir einige sehr interessante Dinge gezeigt, wie ich mein Bike besser abstimmen und präparieren kann: Einerseits, um schneller fahren zu können. Andererseits, um sehr belastete Teile noch standfester zu machen."
Perfektionsfahrt auf der Dienst-Husqvarna: Alfredo Gómez Cantero (r) und Marco Caribotti (l).
Den ersten Tag haben die 'GoldenBoys' mit Alfredo Gómez Cantero am Maladrone MX-Track in Livorno verbracht. Am zweiten Tag ist das Trio dann in 'Fliteland' enduristisch ans Werk gegangen: "Wir haben sehr viele Wasserdurchfahrten trainiert. Der zweite Schwerpunkt waren die Auffahrten. Die Gegend hier ist übrigens nicht nur fahrerisch wunderschön", sagt Alfredo Gómez Cantero. Im Grunde geht es beim Training auf diesem Niveau um Themenbereiche, die auf jedem anderen enduristischen Level auch entscheidend sind: Die Position am Bike, die Fußstellung am Raster, die Haltung von Kopf und Schulter und die Art und Weise, wie man das Bike einklemmt und führt. "Ich bin sicher, dass Alfredo die Lücke auf Graham Jarvis immer weiter schließt", blickt GT-Mann Cristian Antoniotti zufrieden auf das Training zurück. Die wichtigste Voraussetzung habe er jedenfalls, sagt 'GoldenTyre'-Rennsport-Chef Marco Caribotti: "Alfredo hat ein unglaubliches Talent und ist extrem motiviert, sich weiter zu verbessern. Er will sich immer weiter an sein Limit herantasten."
'Thumbs up' in Fliteland: Cristian Antoniotti, Alfredo Gómez Cantero und Marco Caribotti.
Das nächste Ziel nimmt Alfredo Gómez Cantero in Großbritannien ins Visier: "Beim 'Tough One' will ich zumindest auf das Podium kommen. Es ist mein erstes Xtreme-Rennen in diesem Jahr, daher wäre das sicherlich ein guter Anfang." (c. panny, hubert lafer)