Bernhard Schöpf ist Staatsmeister 2015
Es ist ein Titel mit Ansage. Schon vor dem Start der ÖM 2015 hatte Bernhard Schöpf ein gutes Gefühl: "Staatsmeister! Das ist mein Ziel", klang er bereits im Mai sehr selbstbewusst. Am vergangenen Wochenende hat der 24jährige KTM-Werkspilot sein Versprechen im Rahmen des 'Enduro Masters' in Palfau (Steiermark) eindrucksvoll eingelöst. Mit mehr als einer Minute Vorsprung gewann Schöpf den Sprintbewerb am Samstag. Damit lag er schon vor dem finalen 4h-Rennen am Sonntag rechnerisch uneinholbar in Führung.
In diesem letzten der 12 ÖM-Läufe 2015 unterstrich er mit dem zweiten Platz hinter Matthias Wibmer (Husqvarna) seine ungebrochene Fahrfreude: "Dieses Wochenende war der Wahnsinn! Ich konnte den Erwartungsdruck gut wegschieben und mich nur auf's Fahren konzentrieren", ist Bernhard Schöpf vor allem mit seiner KTM 350 und seinem unglaublichen Vorsprung beim Sprintbewerb hochzufrieden: "Ich bin mit dem Bike fast verschmolzen. Wenn man sich so wohl fühlt auf dem Motorrad, dann kann ja nur was Gutes rauskommen." Schöpf feiert seinen ersten ÖM-Gesamtsieg vor dem starken Husqvarna-Duo Patrick Neisser & Matthias Wibmer. Juniorenstaatsmeister wird der Oberösterreicher Michael Feichtinger (Husqvarna) vor seinem Bruder Walter Feichtinger (KTM).
Bernhard Schöpf krönt eine bärenstarke Saison mit seinem ersten ÖM-Titel.
Michael Feichtinger ist Junioren-Staatsmeister 2015. Zweiter ist sein Bruder Walter Feichtinger.
Auf dem Weg zu seinem ersten ÖM-Titel musste der Mann aus Karres in Tirol zu Beginn allerdings einen Fehlstart verbuchen. Beim ersten Saison-Lauf in Kirchschlag in der Buckligen Welt hatte Schöpf zusammen mit Matthias Wibmer in Führung liegend eine Durchfahrtskontrolle verpasst und wurde disqualifiziert: "Das war schlimm, aber so sind die Regeln. Trotz der Disqualifikation wusste ich da aber, dass ich vorne mitfahren kann. So gesehen, hat mir das dennoch auch Sicherheit gegeben." Viel Sicherheit offenbar. Denn in den folgenden elf ÖM-Bewerben hat Schöpf sechs Mal gewonnen. Sein "schwächstes" Ergebnis war ein vierter Platz in Möderbrugg. "Wenn ich jetzt zurück schaue, dann war das fast eine richtig perfekte Saison. Ich habe versucht, es der Konkurrenz in jedem Rennen so schwer wie möglich zu machen. Und ich hatte auch das nötige Glück. Das gehört auch dazu in unserem Sport", sagt Bernhard Schöpf, der im Ziel in Palfau "ganz tief in mir drin sehr zufrieden" war. Das laute überschwängliche Feiern überließ er aber seinen fast in Kompaniestärke angereisten Fans aus dem Tiroler Oberland: "Die haben eine Mega-Show gemacht", lacht Schöpf.
Matthias Wibmer sichert sich in Palfau den letzten Rennsieg der ÖM 2015.
Einer der ersten Gratulanten war Patrick Neisser. Der Staatsmeister 2014 zollt dem neuen Champion Respekt: "Grandios! Bernhard hat eine super Saison gehabt. Er hat fast keine Fehler gemacht. Ich gratuliere ihm von ganzem Herzen!" Patrick Neisser wurde bei den letzten drei ÖM-Läufen von einer Sehnenverletzung gebremst. Sein Versuch einer Titelverteidigung kam aber vor allem im ersten Drittel der Saison nur langsam in Fahrt: "Da sind ein paar Kleinigkeiten und auch Pech zusammengekommen." Und der Voitsberger ist höchst motiviert für die kommende Saison: "Ich freue mich schon auf die Revanche im nächstes Jahr."
Patrick Neisser gratuliert: "Bernhard hat eine super Saison gehabt."
Für den neuen Enduro-Staatsmeister wird die neue Arbeitswoche wohl nicht mit "Business as usual" beginnen. Der Tiroler arbeitet als Mechaniker bei KTM in Mattighofen. Hier ist KTM-Österreich Geschäftsführer Christopher Schipper restlos stolz: "Bernhard Schöpf ist ein Teil davon, was KTM so einzigartig macht! Es geht nicht nur um die Erfolge, die man erzielt. Es geht vor allem um die Geschichte, die man zusammen schreibt. Vor Jahren habe ich ihm vor einem seiner ersten Rennen ein Paar Offroad-Handschuhe geschenkt. Er hat sich damals tausendmal bedankt. Und jetzt wird er für KTM Staatsmeister. Also sage ich dieses Mal einfach nur Danke! Ich bin stolz auf dich!" (c. panny, hubert lafer)
INFO: Die IG.G-Presseaussendung zum ÖM-Finale in Palfau
LINK: Die ÖM-Wertung in Kürze bei der OSK