Zwei Österreicher in einem Enduro-WM-Lauf
Die italienische Station der Enduro-Weltmeisterschaft bringt an diesem Wochenende die durchaus seltene Konstellation, dass zwei werksunterstützte Österreicher bei ein und derselben WM-Veranstaltung am Start sind. Doch mussten Pascal Rauchenecker und Bernhard Schöpf beim ersten Bewerb am Samstag zusammen mit allen anderen Startern vor allem gegen die Wetterfolgen kämpfen. Bei Rauchenecker ist das trotz starker Vorstellung leider schief gegangen. Bei Schöpf hat es für WM-Punkte gereicht, wenn auch mit Schönheitsfehler.
Fabriano am halben Weg zwischen Ancona und Perugia hat in den Tagen vor dem WM-Grand Prix eine ausgesprochen nasse Wetterphase erlebt. Mit Dauerregen bis kurz vor Rennstart am Samstag. Dementsprechend streitlustig ist die Strecke die Piloten am ersten Bewerbstag angesprungen. Mit tiefen Schlamm-Passagen, extrem rutschigen Felsabschnitten und – als Krönung – mit steinigem Untergrund, überzogen von einer gnadenlos schmierigen Schlammschicht.
Da braut sich was zusammen: bis kurz vor Rennstart war das Wetter s e h r verregnet.
Wie alle anderen hatten auch die beiden Österreicher gehörig mit diesen Bedingungen zu kämpfen. Husqvarna-Pilot Pascal Rauchenecker war nach dem Rennen am Samstag bei all dem Schulterklopfen wohl dennoch mies zumute. Denn der Oberösterreicher fuhr in der E1-Klasse sensationell und mischte im Rennen um die Podiumsplätze mit. Der Traum von der Podiumsankunft rutschte allerdings kurz vor Schluss in die Tiefe – zusammen mit Raucheneckers Motorrad. Bei einer extrem schwierigen, kaum fahrbaren Passage schlitterte seine Husqvarna in die Tiefe, es war Pascal Rauchenecker nicht mehr möglich, das Bike zu bergen. So stand er am Ende des Tages trotz ansehnlicher Leistung ohne zählbares Ergebnis da.
Zwei Österreicher in Fabriano am WM-Start: Bernhard Schöpf (l) und Pascal Rauchenecker (r).
Von der FIM engagiert: KTM-Manager Christopher Schipper bei seinem ersten Einsatz als FIM-Renn-Kommissär.
Der Tiroler KTM-Pilot Bernhard Schöpf hat bei seinem erst zweiten Gastauftritt in der Enduro-WM ganz klar Punkte im Visier. Und dieses Ziel hat er am Samstag erreicht. Bernhard Schöpf hatte in seiner E2-Klasse fast den ganzen Tag die Top10 in Griffweite. Doch er schrieb dann doch noch drei Strafminuten an. Und zwar genau in der Horror-Passage, die zuvor Pascal Rauchenecker abgeworfen hatte. So hat Bernhard Schöpf zwar die anvisierten WM-Punkte, eine Top10-Ankunft ist sich aber nicht ausgegangen. Doch beide rot-weiß-roten WM-Starter haben am Sonntag erneut Gelegenheit, ihre Ziele neu anzupeilen. (c. panny, hubert lafer)