Erster ÖM-Laufsieg für Matthias Wibmer: „Ich bin überglücklich!“
Zuletzt hatte Matthias Wibmer doch ein klein wenig Druck verspürt. Sein erster ÖM-Laufsieg war längst fällig: „Ich weiß, dass mich die anderen immer auf der Liste haben“, lacht er: „Doch ich habe immer die anderen auf der Liste.“
Auch beim ,Enduro-Trophy‘-Lauf auf der Perchau (Steiermark) war Matthias Wibmer zunächst alles andere als siegessicher: „Beim Start bin ich als Dritter weggekommen, in der zweiten Runde aber konnte ich zu Thomas Hostinsky aufschließen.“ Die beiden haben sich ein beherztes Duell geliefert, das der Mann aus Matrei in Osttirol schließlich für sich entscheiden konnte: „Nach etwas mehr als einer Stunde hat es zu regnen begonnen, später wurde das ein richtiger Wolkenbruch.“ Unter diesen Bedingungen war Wibmer als Spezialist für‘s Schwierige nicht mehr zu halten: „Die Strecke war gewaltig. Sie hatte einige richtig kernige Enduro-Passagen mit Wurzeln und Schrägfahrten. Besonders spannend war die 50 Meter Steilfahrt aus dem Sandbunker raus.“
Matthias Wibmer: „Die Strecke auf der Perchau war sehr schwierig und das Starterfeld war extrem stark besetzt."
Mit seinem ersten Sieg bei einem ÖM-Lauf krönt Matthias Wibmer zugleich ein perfektes Wochenende für Husqvarna. Denn die Top 3 auf der Perchau pilotieren allesamt eine Husqvarna. Thomas Hostinsky vom Lunzer Team ,Bachner Racing‘ lag im Ziel schließlich knapp mehr als eine Minute hinter Sieger Wibmer: „Wegen des starken Regens ist das Rennen ja früher abgewunken worden. So hatte ich nach meinem Tankstopp nicht mehr genügend Zeit, wieder an Matthias heranzukommen. Es war aber jedenfalls ein tolles Rennen mit vielen technisch schwierigen Stücken – speziell in den Waldpassagen.“
Thomas Hostinsky: "Es war sehr rutschig und sehr schwierig."
Als Dritter hat der Teilzeit-Rennpensionist Rudi Pöschl den Husqvarna-Dreifachsieg bei diesem Rennen der ,Enduro Trophy‘ komplettiert. In aller Ruhe ganz offensichtlich – denn die ist ihm nach dem Ende seiner aktiven Rennkarriere sehr wichtig: „Ich genieße das sehr, jetzt ganz ohne den Druck fahren zu können, dass alle ein Ergebnis von mir erwarten. Wenn‘s passt, dann fahre ich.“ Auf der Perchau hat es ganz augenscheinlich gepasst: „Vor dem Rennen hätte ich nicht geglaubt, dass ich‘s unter die Top 5 schaffe. Der dritte Platz auf dieser schwierigen Strecke freut mich natürlich sehr.“ Pöschl will so entspannt weitermachen. Man darf immer wieder mal damit rechnen, ihn am Start eines ÖM-Laufs zu sehen. Punkte für die Meisterschaftswertung schreibt Pöschl jedoch nicht an.
Rudi Pöschl komplettiert das Podium: "Ohne Druck und ohne große Erwartungen."
Diese 20 Punkte für den dritten Platz eines ÖM-Rennens bucht der Gesamtführende Patrick Neisser auf sein Konto. Seine Sieg-Ambitionen musste der Kawasaki-Pilot auf der Perchau gleich nach dem Start ad acta legen: „Bei der ersten langen, sandigen Auffahrt ist der Fahrer vor mir hängen geblieben. Ich musste umdrehen und noch mal Anlauf nehmen. So gesehen kann ich froh sein, es doch noch recht weit nach vorn geschafft zu haben.“ Patrick Neisser bleibt in der ÖM-Zwischenwertung an der Spitze, doch Perchau-Sieger Wibmer lauert nur drei Punkte hinter ihm.
Die neue Strecke hat sich bei der Premiere selektiv und spektakulär vorgestellt.
Unmittelbar hinter Patrick Neisser hat sich Bernhard Schöpf als bester KTM-Pilot klassiert: „Auch ich hatte einen sehr schlechten Start und während des gesamten Rennens ist es nie richtig rund gelaufen. Das Wichtigste ist aber, dass ich wieder Punkte mitnehmen konnte.“ Dennoch ist Schöpf auch einer der Sieger auf der Perchau: denn der Mann aus Karres konnte bei diesem vierten Staatsmeisterschaftslauf das vierte Mal die ÖM-Juniorenklasse für sich entscheiden. Die nächsten beiden ÖM-Läufe finden schon am kommenden Wochenende (5./6. Juli) in Schrems (NÖ) statt. (c. panny, hubert lafer)
INFO: Die IG.G-Presseaussendung zum ÖM-Lauf auf der Perchau